
19.03.2021
Corona schränkt Bewegungsfreiheit der Täter im Kreis Pinneberg ein
Kreis Pinneberg Die Kriminalität im Kreis Pinneberg ist 2020 auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Die Polizeidirektion Bad Segeberg nennt in ihrer am Freitag veröffentlichten Kriminalstatistik 17.338 registrierte Straftaten. Das sind zirka 1200 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang von 6,5 Prozent. Die Lage im Kreis Pinneberg hat sich damit sogar stärker als im landesweiten Durchschnitt verbessert. In Schleswig-Holstein sank die Zahl der Straftaten nur um 5,2 Prozent.
Lockdown macht Kriminellen das Leben schwer
Als Grund für diesen Trend führt Polizeisprecher Lars Brockmann die Corona-Pandemie an. "So hat die Pandemie mit den daraus resultierenden Lockdown-Beschlüssen sowie Reise- und Kontaktverboten Einfluss auf das Verhalten der Menschen und damit direkte Auswirkungen auf die Kriminalität", teilt er mit. Die Tatgelegenheiten hätten sich verändert. Die Bewegungs- und Reisefreiheit der Kriminellen sei eingeschränkt.
Aufklärungsquote stieg
Die Aufklärungsquote ist leicht auf 51,5 Prozent gestiegen. Dabei zeigte sich: In den meisten Fällen im Kreis Pinneberg schlugen männliche Einzeltäter zu, die zum Großteil auch aus dem Kreis Pinneberg stammen.
Diebstahl überwiegt bei Straftaten im Kreis Pinneberg
Bei den Straftaten im Kreis Pinneberg handelte es sich in den meisten Fällen um Diebstahl (35,1 Prozent, im Vorjahr: 38,2 Prozent). An zweiter Stelle stehen sogenannte Rohheitsdelikte (15,6 Prozent). Dazu zählen Körperverletzung, Raub und Freiheitsberaubung. Im Vergleich zum Vorjahr kam es vermehrt zu Vermögens- und Fälschungsdelikten. Deren Anteil wuchs um 4,6 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent der Straftaten.
Gesamtschaden von 18,1 Millionen Euro
Die Täter richteten 2020 im Kreis Pinneberg einen Gesamtschaden von 18,1 Millionen Euro an. Das entspricht einem Rückgang von fast 30 Prozent. 2019 betrug der Schaden 26,2 Millionen Euro.
(Von Jan-Hendrik Frank)