
Projekt Wasser-Bekämpfung einzigartig in Deutschland
![]() Foto: Strandmann/In den Sielverbänden gibt es noch Abstimmungsbedarf. Generell waren sich während der Abschlussveranstaltung in Elmshorn aber alle einig, dass das Wasserproblem gemeinsam gelöst werden soll. Denn ohne Ausbau bekämen auch die Sielverbände Probleme. |
(Elmshorn/Raa-Besenbek/rs) Drei Jahre lang haben Sielverbände, Marschgemeinden, Stadt Elmshorn und weitere Beteiligte mit der Technischen Universität Hamburg und der Tutech Innovations GmbH zusammengearbeitet. Im Rahmen des Projekts KAREL "Klima Anpassung des Regenwassernetzes von Elmshorn und UmLand" haben sie sämtliche Gräben und Durchlässe aufgemessen, Einleiter untersucht und Schöpfwerkleistungen einbezogen.
Dabei wurden Wettern mit Messbooten befahren, mit Lasern gemessen und auch eine Drohne genutzt. So detailliert ist in Deutschland nach Kenntnis von Elmshorns Wasserexperte Thomas Beiersdorf keine andere Region untersucht worden. Die Fachleute wissen nun, welche Kapazitäten der Ableitung zur Verfügung stehen und wo es hakt. Auch wenn die eigentliche Arbeit der Umsetzung von Maßnahmen, um den Wasserabfluss zu erhöhen, erst folgt, wurde während der Abschlussveranstaltung von KAREL im Elmshorner Rathaus deutlich: Das Projekt ist ein Erfolg. Die Region kann die Auswirkungen des Klimawandels, was Starkregen angeht, beherrschen, wenn alle Verbände und Gemeinden an einem Strang ziehen.
Elmshorn wird viele Maßnahmen im Umland bezahlen. Auf dieses Weise soll eine Win-Win-Situation für alle entstehen. Denn ohne Hilfe des Umlandes würde Elmshorn sein Wasser nicht los. So sollen Gräben und Durchlässe erweitert werden. Ob eine Verstärkung der Schöpfwerksleistungen notwendig ist, ist noch nicht abschließend geklärt. "Vermutlich reichen die vorhandenen Kapazitäten sogar", sagt Beiersdorf. Richtig Entlastung würde eine Verstärkung der Pumpen am Sperrwerk bringen. Die können derzeit zwei Mal 5 Kubikmeter pro Sekunde in die Elbe drücken. Wären es jeweils 15 Kubikmeter, "würde das richtig was bringen", so Beiersdorf. Schon 2020 sollen aber erste Durchlässe erweitert werden.
(Von Rainer Strandmann, 23.03.19, 10:01 Uhr)