
12.11.2020
Blaue Garde trainiert in der Corona-Zeit noch intensiver
Foto: Die Blaue Garde der Moorreger Karnevalisten trägt beim Üben der Tänze Schwarz und Weiß: Sina-Marie Schmidt, Jacqueline Dresler, Maurice Dresler, Jacqueline Bauer, Svea Dehnhardt, Kimberly Schrader und Lara-Isabell Banas (von links). (Von Jan-Hendrik Frank) |
Die Moorreger Karnevalisten lassen sich von der Corona-Pandemie nicht die Laune verderben. Obwohl die Hygienevorgaben das Vereinsleben stark einschränken, trainieren die Tänzerinnen und Tänzer hinter den Kulissen munter weiter.
Kein neues Prinzenpaar
Das Virus hat das traditionelle Jahresprogramm der Karnevalisten nahezu ausgehebelt. Präsident Kai-Uwe Egger kündigte auf Anfrage an, dass er am 11. November die neue Session in abgespeckter Form eröffnen wird: ohne Tanz, Gesang und die Proklamation eines neuen Prinzenpaares.
"Drei tolle Tage" fallen aus
Die Fans der Karnevalisten werden einen weiteren Einschnitt umso stärker spüren: Die „Drei tollen Tage“ mit närrischer Sitzung, Kinder- und Seniorenkarneval im Februar fallen aus. „Wir wissen nicht, wie viele Leute in die Halle dürfen. Und wer möchte da schon den ganzen Nachmittag mit Maske sitzen?“, begründet Egger die Entscheidung. Sollte die Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden, bliebe der Verein zudem auf Technikkosten, Künstlerhonoraren und Gema-Gebühren sitzen.
Tänzerin Kimberly Schrader: "Wir freuen uns immer, uns wiederzusehen."
Bei den Tänzern herrscht trotzdem gute Stimmung. Die zwölfköpfige Blaue Garde für Aktive ab 15 Jahren trifft sich mittwochs am Himmelsbarg im Vereinsheim des Moorreger Sportvereins. Tänzerin Kimberly Schrader bedauert zwar, dass vorerst keine Auftritte geplant sind. Die 20-Jährige nimmt trotzdem begeistert am Training teil. „Wir freuen uns immer, uns wiederzusehen“, sagt sie. Lara-Isabell Banas (21) betont: „Das ist ein Hobby. Das machen wir aus Leidenschaft, nicht nur für die Auftritte.“ Svea Dehnhardt (19) berichtet, dass in den Vorjahren im Oktober immer die Hektik und die Vorfreude zunahmen. Lara-Isabell Banas versichert: „Die Vorfreude hält auch bis nächstes Jahr.“
Tanzschritte vor dem Spiegel falsch herum eingeübt
Sina-Marie Schmidt (20) betont: „Es ist schon ein Anfang, dass wir uns wiedersehen können.“ Während des Lockdowns fielen die Treffen aus. Trainerin Sabine Schmidt filmte die Tanzschritte zu Hause und schickte Videos an die Tänzerinnen und Tänzer Maurice. Diese sollten Aufnahmen zurücksenden, um den Lernerfolg zu zeigen. Manchmal kam es zu Missverständnissen, weil die Videos nicht in der richtigen Reihenfolge bei den Tänzern ankamen oder diese vor den heimischen Spiegeln die Schritte falschherum nachvollzogen.
Ziel: mehr Spannung und mehr Ausdruck
Ab Mai durfte jeweils die Hälfte der Truppe im 14-tägigen Wechsel im Vereinsheim trainieren. Um die Abstände einzuhalten, wurden Felder aufgeklebt. Seit Mitte Juni sind Treffen von zehn Garde-Mitgliedern erlaubt. Das funktioniert, weil nicht immer alle zwölf Zeit haben. Trainerin Schmidt nutzt die Monate ohne Auftritte, um das Training zu intensivieren. „Wir wollen mehr Schwierigkeiten, mehr Spannung, mehr Ausdruck.“ 2021 dürfen die Zuschauer mit höheren Sprüngen als bisher rechnen.