Elmshorn (em) „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Patenschaft so lange hält“, lobte Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes deutscher Nordschleswiger. Damit meinte er die Verbindung zwischen der deutschen Gemeinschaft im dänischen Jündewatt und der Stadt Elmshorn.
Mit einer Feierstunde im „Deutschen Haus“, das am 9. Oktober 1937 in Jündewatt eingeweiht worden ist, begingen beide Seiten die 85-jährige Patenschaft.
„Die guten Beziehungen werden von den handelnden Personen geprägt“, sagte Elmshorns Bürgervorsteher Andreas Hahn anlässlich der Feierlichkeiten. An der lebendigen Entwicklung der Patenschaft seien auf beiden Seiten zentrale Personen und Institutionen maßgeblich beteiligt gewesen - angefangen mit Rudolf Maaßen auf Elmshorner und Margarethe Lorenzen auf dänischer Seite. Aber auch die Elmshorner Liebhaberkapelle, der Heimatverein „Tru un fast“ und die Jündewatter Theatergruppe haben maßgeblichen Anteil daran, dass die Patenschaft noch heute mit Leben erfüllt ist.
Mit rund 30 Personen hatte sich eine Elmshorner Abordnung – der neben dem Bürgervorsteher auch Bürgermeister Volker Hatje sowie „Patenonkel“ Immo Neufeldt (CDU) und „Tru un fast“-Öllermann Hans-Gustav Stade angehörten – auf den Weg nach Dänemark gemacht. Nach einem Besuch des Deutschen Museums Nordschleswig begrüßte die deutsche Gemeinschaft in Jündewatt mit ihrem Vorsitzenden Rolf Pfeifer die Elmshorner im Deutschen Haus.
Dort, wo über fast drei Jahrzehnte eine deutsche Schule ihre Heimat hatte, genossen beide Seiten gemeinsam den Tag. Dabei standen Einblicke in die Geschichte der Patenschaft ebenso auf dem Programm wie Gespräche und musikalische Darbietungen.
Die Gäste aus der Krückaustadt hatten auch einige Geschenke im Gepäck. „Tru un fast“-Öllermann Hans-Gustav Stade hatte nicht nur flüssige Spezialitäten, sondern auch eine Rotbuche mitgebracht, die er gemeinsam mit Pfeifer, Hahn und Hatje vor dem Deutschen Haus als Zeichen der Verbundenheit einpflanzte. Außerdem überreichte Neufeldt ein sogenanntes „Flachgeschenk“ zur finanziellen Unterstützung der Gemeinschaft.
Darüber hinaus nahm Rolf Pfeifer eine Urkunde der Stadt Elmshorn als Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement entgegen und überreichte seinerseits ein Buch mit historischen Abbildungen der Stadt Elmshorn an Bürgermeister Volker Hatje.
Auch Pfeifer erinnerte an die Geschichte des Deutschen Hauses, betonte aber auch die bestehende Bedeutung des Hauses. „Das erklärte Ziel, das noch heute Gültigkeit hat, war und ist, die Menschen der Minderheit in diesem Haus zusammenzuführen, zu unterhalten und sie den Alltag vergessen zu lassen.“