Kreis Pinneberg (em) Während einer Feierstunde in der Pinneberger Landdrostei nahmen am Sonntag, 6. November, Hans-Georg Kramer und Benedikt Zimmer den Kulturpreis des Kreises Pinneberg für das Jahr 2022 entgegen. Der mit 5.000 Euro dotierte Drosteipreis ging an den Gambisten Hans-Georg Kramer, der Jugendförderpreis – dotiert mit 2.500 Euro – an den Nachwuchs-Organisten Benedikt Zimmer, teilte die Kreisverwaltung mit. Die Laudationes hielten Professor Dr. Britta Sweers und Ortrud Borchardt. Überreicht wurden die Preise gemeinsam von Landrätin Elfi Heesch und Kreispräsident Helmuth Ahrens.
Kramer prägte Generationen von Musikern
Der Kreis Pinneberg verleiht den Drosteipreis jedes Jahr als Anerkennung für künstlerisch Schaffende, die sich mit ihren besonderen Leistungen um das Kulturleben im Kreis Pinneberg verdient gemacht haben. Hans-Georg Kramer spielt und lehrt seit vielen Jahrzehnten Viola da Gamba. Laudatorin Sweers hob seine Bedeutung für die historisch informierte Musik hervor, die ihm nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein hohes Ansehen verschaffe – beim Publikum genauso wie in Fachkreisen. Als Dozent an der renommierten Folkwang-Hochschule habe er Generationen mitgeprägt. Mit dem von ihm gegründeten Ensemble „Marais Consort“ tourt Kramer nach wie vor durch Europa und darüber hinaus, ist auf allen bedeutenden Festivals vertreten und kann eine umfangreiche Diskographie von 20 Aufnahmen vorweisen, die allesamt für große Labels gemacht und von der Fachpresse gelobt worden sind. „Hans-Georg Kramer zieht durch seine Professionalität auch hervorragende Musiker zu uns in die Region und ermöglicht damit Konzerte auf allerhöchstem Niveau, die die Konkurrenz mit der Metropole Hamburg nicht scheuen müssen“, sagte Sweers.
Mit vier Jahren das Klavierspielen begonnen
Nur ein Jahr, nachdem Benedikt Zimmer den Preis des Pinneberger Kreispräsidenten für besondere musikalische Leistungen bekommen hat, folgte jetzt der Kulturpreis des Kreises für den künstlerischen Nachwuchs. Seit Zimmer vier Jahre alt ist, spielt er Klavier. Mit acht Jahren komponierte er sein erstes Stück. Kirchenorgel spielt er seit seinem zwölften Lebensjahr. Der mehrfache Preisträger zahlreicher Wettbewerbe will nach seinem Abitur Musik studieren. Mit dem Drosteipreis würdigt der Kreis Pinneberg nicht nur die Leistungen Zimmers, sondern unterstützt auch seinen weiteren künstlerischen Werdegang.
Als Fünftklässler brachte er Mitschüler zum Singen
Laudatorin Borchardt, Musiklehrerin an der Johannes Brahms Schule Pinneberg, betonte besonders die Ernsthaftigkeit, mit der Benedikt Zimmer schon als Kind unbeirrbar seinen Weg gegangen sei und schon damals Brücken gebaut habe: Sie selbst habe ihn das erste Mal wahrgenommen, als er als Fünftklässler seine Mitschüler zum gemeinsamen Singen animierte: „Ohne Lehrer, einfach so. Wer schafft das schon?“