Nestle fordert Anreize für Wasserstoff-Produktion im Norden

Grünen-Bundestagsabgeordnete kritisiert Bundesregierung

Ingrid Nestle ist Bundestagsabgeordnete der Grünen für die Westküste mit den Kreisen Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen sowie für die Kreise Segeberg und Plön. Ihr Regionalbüro befindet sich in Elmshorn. (Foto: Grüne im Bundestag, Stefan Kaminski)

Elmshorn (jhf) Das Potenzial für grünen Wasserstoff in Schleswig-Holstein und insbesondere an der Westküste ist immens hoch, wie die Stiftung Offshore-Windenergie bestätigt hat. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle betont in einer Pressemitteilung: "Gerade hier wo die Erneuerbaren sind, sollte die Produktion stattfinden." Die Politik der Bundesregierung jedoch bleibe zögerlich und setze keine Anreize für die Region. "Im Gegenteil, der Strom hinter dem Netzengpass ist zum Teil günstiger als hier vor Ort. Das ist absurd", sagt Nestle. 

Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung beantworte nicht die Fragen: Wie wird sichergestellt, dass der Einstieg in die erweiterte Wasserstoffwirtschaft tatsächlich rechtzeitig erfolgt? Wird Wasserstoff ein Beitrag zum Klimaschutz oder führen die Rahmenbedingungen zu solch absurden Fehlsteuerungen, dass die Klimakrise sogar angeheizt wird? "Gerade Schleswig-Holstein, mit seinem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien könnte zum Vorreiter für grünen Wasserstoff werden", sagt Nestle. Wasserstoff sei nur so grün wie der Strommix, aus dem er hergestellt wird. "Die vorgeschlagenen Ausbauziele für Erneuerbare Energien reichen hinten und vorne nicht", so die Bundestagsabgeordnete. Zudem setze die Bundesregierung keine Anreize, dass die Produktion von Wasserstoff zeitlich auf die Verfügbarkeit von Wind und Sonne reagiert. "Das ist keine Strategie für grünen Wasserstoff, sondern ein goldener Herbst für Kohlekraftwerke", kritisiert Nestle.

Die Nationale Wasserstoffstrategie kümmere sich nicht ausreichend um die Zukunft der Industrie. Die geplante Wasserstoff-Produktion in Deutschland reiche nicht für den dringenden Bedarf von Stahl- und Chemieindustrie. Die Industrie müsse investieren und könne dies ohne Wasserstoff nicht – denn die Anlagen stünden über Jahrzehnte. "Trotzdem wird die Regierung nicht müde, den Wasserstoff allen Sektoren zu versprechen", stellt Nestle fest und betont: "Grüne Politik sorgt für einen nachhaltigen Erfolg von Wasserstoff, weil wir ihn intelligent sowie zeitnah fördern und die Erneuerbaren ausbauen werden."

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