Klein Offenseth-Sparrieshoop (jhf) Exotische Neuzugänge im Wildtier- und Artenschutzzentrum Klein Offenseth-Sparrieshoop: Leiter Christian Erdmann hat zwei Albino-Tigerphytons aus dem Kreis Pinneberg aufgenommen. Eine dritte Schlange befand sich in einem so schlechten Zustand, dass ein Reptilienspezialist sie einschläfern musste. „Sie hatte monatelang kein Futter erhalten“, berichtet Erdmann.
Er spricht von einem Skandal. „Jeder bekommt auf Exotenbörsen hoch sensible Schlangen und andere Reptilien zu kaufen. Es muss kein Sachkundenachweis erbracht werden.“ Es bestehe zudem keine Pflicht zur Registrierung. Die Zeche zahle der Bürger, der über die Steuern für die Unterbringung im Wildtier- und Artenschutzzentrum aufkommt - allerdings nur zum Teil. Das Ordnungsamt trägt zwar für eine gewisse Zeit die Pflegekosten. Meist bleiben die Tiere aber länger in Erdmanns Obhut. „Das ist ein Minus-Geschäft für unseren Verein“, stellt er fest. Ohne feste finanzielle Zuschüsse zum Beispiel für Fachpersonal werde die Station diesen Teil der Tierschutzarbeit nicht mehr lange durchführen können. In Niedersachsen herrschten bessere Verhältnisse. Dort hätten das Land und Betreuungsstationen bereits vor 30 Jahren geschlossen.
In der Wildtierstation landen viele Exoten. „Es gibt zu viel unvernünftige Menschen, die aus Langeweile auf den Zug aufspringen und gerne einen Krallenaffen oder auch ein Känguru anschaffen“, berichtet Erdmann. In diesem Jahr zogen Ämter mehrmals Silberfüchse aus Wohnungshaltung ein und gaben sie in Klein Offenseth-Sparrieshoop ab. Sogar aus Berlin kam ein entsprechender Hilferuf. „Durch sehr gute Kontakte europaweit zu Tiergärten und Auffangstationen können die meisten Exoten schnell vermittelt werden“, sagt Erdmann. Nur auf den Reptilien bleibe der oft jahrelang sitzen.