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Wie Elmshorn bei Flut die Schotten dicht macht

Ausbildung: Feuerwehr und Technisches Hilfswerk schließen Stöpen

Befüllen die 10,80 Meter breite Stöpe Wedenkamp neben dem Aldi-Markt: Svenja Schnoor (von links), Jan Claas Pawelka, Judith Zimdars und Stefan Eggerstedt von der Feuerwehr Elmshorn. (Foto: Frank)

Sabine Landt aus dem Amt für Stadtentwicklung und Umwelt zeigt, wie hoch das Wasser bei der Sturmflut von 1962 ungefähr stand. (Foto: Frank)

Befüllten Sandsäcke: Jan-Patrick Jansen (von links), Alexander Welzel, Sascha Hertle von der Elmshorner Feuerwehr sowie Lukas Fischer vom THW. (Foto: Frank)

Grupppenfoto vor der Stöpe Wedenkamp: Etwa ein Drittel der Elmshorner Feuerwehrkräfte nahm an der Ausbildung teil. (Foto: Frank)

Elmshorn (jhf) Die Stadt Elmshorn muss sich vor Hochwasser schützen. Das 1969 erbaute Krückausperrwerk hält zwar Sturmfluten auf, die in die Elbe hineindrücken. In Sicherheit wiegen darf sich die Stadt deshalb nicht. „Was erwartet uns an Starkregen? Das macht uns eher Sorgen“, sagt Michael Kanarski, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn. Wenn Regenmassen die Krückau füllen sollten und das Sperrwerk wegen Sturmflut tagelang nicht geöffnet werden könnte, würden in der Stadt die Pegel steigen.

Stöpen verhindern ein Überfluten der Straßen

Die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn und der Ortsverband des Technischen Hilfswerks bereiteten sich am Sonntag auf den Ernstfall vor. Etwa 60 Einsatzkräfte nahmen an einer Ausbildung teil. Sie bauten quer über die Straße Wedenkamp, vor dem Aldi-Markt sowie hinter dem E center Hayunga insgesamt zehn Schutzwände auf. Eine elfte errichteten sie an der Kruck Richtung Neuendorf. Diese Stöpen sollen verhindern, dass Straßen überflutet werden. Die Retter trainierten zudem den Umgang mit einer Sandsackfüllmaschine des THW, mit der sich pro Stunde 3500 jeweils 15 bis 20 Kilogramm schwere Säcke füllen lassen.

Ausbildung soll regelmäßig wiederholt werden

Wehrführerin Britta Stender betonte: „Es ist keine Übung, sondern eine Ausbildung.“ Bei einer Übung hätten die Einsatzkräfte unter Zeitdruck arbeiten müssen. Bei der Ausbildung dagegen sollte jeder Teilnehmer in Ruhe jede Stöpe und jeden Handgriff kennen lernen. Die Einsatzkräfte hatten den Aufbau der Vorrichtungen zuletzt vor zehn Jahren trainierten. Stender will die Aktion alle zwei oder drei Jahre wiederholen.

Streben laufen mit Wasser voll

Mit der größten Stöpe wird der Wedenkamp in Höhe des Aldi-Markts abgesperrt. Sie ist 10,80 Meter lang, 1,20 Meter hoch und besteht aus Aluminiumstreben, aus denen zwei hintereinander stehende Wände gebaut werden. Die Streben sind mit Gummidichtungen versehen und laufen mit Wasser voll, sodass sie an Stabilität gewinnen. Der Hohlraum zwischen den Wänden braucht nur bei starker Flut mit Sandsäcken gefüllt zu werden. Gelagert werden die Balken in einer Garage hinter dem Aldi-Markt. „Im Ernstfall gibt es einen Krisenstab in der Leitstelle West, der die Lage im Blick hat und die Einsatzkräfte alarmiert“, erläuterte der stellvertretende Wehrführer Kanarski. Notwendig werde der Aufbau der Stöpen wohl nur bei einem 100-jährigen Hochwasser. Wenn der unterste Punkt der Wedenkamp-Stöpe nass wird, stehe die Krückau um 4,13 Meter über Normalnull. Bei der Sturmflut 1962 stieg der Pegel auf 5,08 Meter über Normalnull.

Flamweg ist ungeschützt

Das Problem: In dem parallel zum Wedenkamp verlaufenden Flamweg gibt es kein Stöpe. Wenn das Wasser dort steigt, könnte Elmshorn „von hinten“ volllaufen. Deshalb soll im Zuge des Stadtumbaus am Nordufer bis zur Wedenkampbrücke eine 80 Zentimeter hohe Hochwasserschutzmauer gebaut werden.

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