Elmshorn (rs) Die Rückkehr in die GFL2 Nord haben die Fighting Pirates überaus souverän bewältigt. Mit zwölf Siegen spazierten sie im vorigen Jahr durch die Regionalliga Nord.
In dieser Saison erwartet die Elmshorner ein ungleich härteres Programm. Die Krefeld Ravens etwa haben mächtig aufgerüstet. Weil der eigene Kader zu schwach war, haben diese nach Angaben von Pirates-Headcoach Michael Schernick gleich vier US-Boys und noch 17 Spieler des europäischen Marktes verpflichtet. „Da steht ein extrem starker Sponsor dahinter“, weiß Schernick. Die Krefelder sind daher auch nicht die Messlatte. „Wir wollen eine gute Zweiliga-Saison spielen“, sagt Vorsitzender Christian Magunia und gibt den Klassenerhalt als Ziel aus – insgeheim hoffen viele aber auf ein bisschen mehr.
Die Elmshorner sehen sich auch gut aufgestellt, um als Aufsteiger in der GFL2 zu bestehen. Über 60 Spieler stehen im Kader. Dazu hat sich der EMTV mit vier US-Spielern verstärkt. „Die brauchen wir, um die Amerikaner auf der jeweils anderen Seite auszugleichen“, erklärt Magunia. Denn die Spieler, die meist direkt vom College kämen, seien es gewohnt, sieben Mal in der Woche zu trainieren. „Die haben einen ganz anderen Speed. Wir trainieren nur zweimal wöchentlich.“
Für Freude auf Elmshorner Seite hat der Spielplan gesorgt: Am Sonnabend, 10. Mai, dürfen sie nicht nur um 15 Uhr mit einem Heimspiel in die Saison starten. Mit den Leipzig Lions reist auch das vermeintlich schwächste Team der GFL2 an. Gut für die Elmshorner, die meist ein, zwei Quarter brauchen, um in einer neuen Saison richtig in Schwung zu kommen.
Super Bowl
Der Super Bowl ist das größte Sport-Event in den USA. Auch in Deutschland wird American Football immer populärer. „Wir sind der Wachstumsmarkt Nummer eins für die NFL (National Football League, die Red.)“, ließ sich NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth kürzlich zitieren.
Nach Angaben der Liga gibt es rund 19 Millionen Fans in Deutschland. Zu den Hochburgen zählt auch Elmshorn. Durchschnittlich 1500 Besucherinnen und Besucher verzeichnen die Fighting Pirates bei ihren Heimspielen. Das ist auch die Größenordnung, mit der die Piraten nach ihrem Aufstieg in die GFL2 Nord kalkulieren, erklärte Vorsitzender Christian Magunia im Gespräch mit unserer Zeitung. Den EMTVern sei dabei stets wichtig gewesen, für humane Preise zu sorgen.
9 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Jugendliche, Kinder bis zu 13 Jahren kostenfrei – absolut ungewöhnlich für Großveranstaltungen, die die Heimspiele der Pirates immer sind. Dazu gibt es Hüpfburg-Spaß für Mädchen und Jungen und kostengünstige Speisen und Getränke. Das Konzept hat sich bewährt. Zugleich steigen die Kosten für die Footballer. So verlangt die Liga, um die Attraktivität des Sports weiter zu erhöhen, ein professionelles und moderiertes Streaming der Spiele. Die Kosten dafür tragen die Heimvereine. Vorteil für Fans: Wer nicht zu weiten Auswärtsspielen mitfahren will, kann die Auftritte des eigenen Teams live am Schirm verfolgen.
Guten Sport wollen die Piraten auf jeden Fall bieten, auch wenn sie als Aufsteiger nicht zu den Mitfavoriten gehören. Gegen die Leipzig Lions zum Auftakt, Mitaufsteiger Lübeck oder auch in einem der Spiele gegen Langenfeld sieht Headcoach Michael Schernick aber durchaus Möglichkeiten. Zumal sich die Elmshorner gezielt verstärkt haben. In der Defense kommen Christoph Peters von den Sea Devils Hamburg und Jack Kelly aus den Staaten. Beide sollen den gegnerischen Quarterbacks das Leben schwer machen. Adelkheem Brown aus den Staaten, ebenfalls neu, hat sogar schon in der 1. Liga bei den New Yorker Lions aus Braunschweig gespielt. Offensiv haben die Piraten alle Schlüsselspieler halten können. Dazu kommen aus den USA der neue Quarterback Jaylen Tregle und ebenfalls von dort André Renteria als Runningback.
Die Pirates starten am Sonnabend, 10. Mai, um 15 Uhr im Krückaustadion gegen die Leipzig Lions in die Saison. Am 25. Mai und 7. Juni folgen gegen die Langenfeld Longhorns und die Übermannschaft Krefeld Ravens noch zwei Heimmatches, bevor die Elmshorner erstmals auswärts ran müssen.
Die nötige Härte haben sie sich am Wochenende im Testspiel beim Erstligisten Kiel Baltic Hurricanes geholt, als sie ein achtbares 16:32 erzielten.