Klein Offenseth-Sparrieshoop (sis) Ein erneuter Fall von schwerer Tierquälerei beschäftigt die Mitarbeiter des Wildtier- und Artenschutzzentrums. Am Montag wurde eine beschlagnahmte Maurische Landschildkröte in das Artenschutzzentrum von der Ordnungsbehörde untergebracht. Die in Schleswig-Holstein lebenden Halter haben die Schildkröte in den Deutschlandfarben Schwarz/Rot/Gold angemalt.
Der unangemessene und für die Tiere schwer schädliche Umgang mit exotischen Haustieren veranlasst die Wildtierschützer immer wieder dazu, einen Sachkundenachweis für das Halten von exotischen Tieren zu fordern. „Jeder Depp darf in Deutschland Schlangen, Schildkröten, Echsen und Kängurus halten." Den Sinn hat Stationsleiter Christian Erdmann noch nicht erklärt bekommen.
Die bemalte Schildkröte hat zusätzlich ein Loch in den Panzer gebohrt bekommen, um sie anbinden und am Wegrennen hindern zu können. „Der Panzer besteht in der Mitte aus Knochengewebe. Die Schildkröten erleiden Höllenschmerzen", erklärt Erdmann.
Tierquälerei leider kein Einzelfall
Immer wieder kommt es zu tierschutzrelevanten Verstößen in der Haltung dieser Tiere. Gerade erst vor fünf Wochen wurden zwei Indische Sternschildkröten ausgesetzt im Kreis Steinburg gefunden. „Solange es keine Kennzeichnungpflicht für Exoten gibt, wird es weggeworfene exotische Tiere geben", mahnt Erdmann.
Schlussendlich zahlt der Steuerzahler für die artgerechte Unterbringung dieser eingezogenen Tiere. Eine langfristige Vermittlung von Landschildkröten ist nicht absehbar. Um diese wärmeliebenden Tiere artgerecht unterbringen zu können wurden gerade zwei neue Gewächshäuser in dem Artenschutzzentrum errichtet. Finanziert durch die Bruno Helms Stiftung, Bingo die Umweltlotterie und dem Wildtier und Artenschutzzentrum.