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Kreis Pinneberg beschleunigt Verfahren zur Einbürgerung

Behörde muss Rückstau von mehr als 3000 Anträgen abarbeiten

Robert Schwerin ist als Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz, Zuwanderung und Gesundheit beim Kreis Pinneberg für die Einbürgerungen zuständig. (Foto: Kreis Pinneberg)

Kreis Pinneberg (jhf) Immer mehr Menschen wollen eingebürgert werden. Die Zahl der beim Kreis Pinneberg gestellten Einbürgerungsanträge wuchs von durchschnittlich 500 im Jahr 2021 auf etwa 2200 im Jahr 2024. Abgeschlossen werden konnten jedoch nur jeweils rund 720 Verfahren. Es kam daher zu einem Rückstau. Zurzeit muss die Kreisverwaltung mehr als 3000 Gesuche abarbeiten. Die Behörde begründet den Zuwachs unter anderem mit dem reformierten Staatsangehörigkeitsgesetz, mit dem das Interesse an der Einbürgerung deutlich zugenommen habe.

Bis zu zwei Jahre Wartezeiten

Für die Antragsteller ergaben sich zuletzt Wartezeiten von bis zu zwei Jahren. Daher hat der Kreis Pinneberg das Verfahren beschleunigt. „An gesetzliche Vorgaben müssen wir uns halten. Was wir aber verändern können, ist der Prozess, mit dem wir die Vorgaben erfüllen“, sagt Robert Schwerin, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz, Zuwanderung und Gesundheit beim Kreis Pinneberg. „Wir haben deshalb unsere Arbeitsabläufe kritisch überprüft und neu aufgestellt, sodass wir jetzt sehr viel schneller und damit kundenfreundlicher unterwegs sind.“

Digitalisierung beschleunigt Antragstellung

Eine wesentliche Rolle spielt die Digitalisierung. Der Kreis hat den vom Land Nordrhein-Westfalen entwickelten Online-Dienst „Einbürgerung“ auf seine Anforderungen angepasst. Einbürgerungsanträge sollen künftig online auf der Webseite des Kreises gestellt werden. Ein Quick-Check prüft automatisch, ob alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt sind. „Das spart Zeit und schafft Klarheit“, teilt die Kreisverwaltung mit. Die Anträge können nicht mehr per E-Mail, aber auf dem Postweg eingesandt werden.

Neue Aufgabenteilung

Die Zuwanderungsbehörde hat zurzeit 59 Mitarbeitende, die sich nicht nur um Einbürgerungen, sondern um insgesamt etwa 51.000 Menschen kümmern, die ohne deutschen Pass im Kreis Pinneberg leben. Die Verwaltung setzt das Personal inzwischen aber anders als bisher ein. Einzelne Sachbearbeitende haben die Aufgabe, die eingehenden Einbürgerungsanträge zu erfassen, zu vervollständigen und vorab auszuwerten. Dadurch haben die Kollegen, die über die Anträge entscheiden, mehr Kapazitäten und erhalten nur noch vollständige Anträge.

Alt-Anträge werden neu überprüft

„Alle bereits laufenden Einbürgerungsanträge werden jetzt nach und nach neu überprüft“, kündigte Kreissprecherin Katja Wohlers an. Wo etwas fehlt, sollen die Antragstellenden in den kommenden Wochen schriftlich gebeten werden, ihre Unterlagen zu aktualisieren oder zu ergänzen. Auf diese Weise sollen Alt-Anträge entscheidungsreif übergeben und anschließend abgeschlossen werden.

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