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Pilotprojekt: Radfahrer sollen schneller Grün erhalten

Wärmebildkamera macht‘s möglich / Nach Hamburg testet auch Kiel

Die Landeshauptstadt Kiel gilt bei der Förderung des Radverkehrs als Vorbild in Schleswig-Holstein. Dort wurde frühzeitig etwa mit dem Ausbau von Velo-Routen begonnen. (Foto: Strandmann/Archiv)

Pinneberg/Kiel (rs) Die Rechnung ist einfach: Wenn Radfahrer schneller durch den Verkehr kommen, steigen mehr Menschen auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel um. Das Zauberwort lautet Wärmebildkameras. Mit ihnen sollen sich nähernde Radfahrer anonym erkannt werden und so die Ampelschaltung beeinflussen. Ein Drücken des Knopfes ist nicht mehr nötig. Die Stadt Hamburg startete 2021 einen Testlauf an der Kreuzung Hamburger Straße/Flügelwegbrücke.  

Die Stadt Kiel zieht jetzt nach: ln Olshausenstraße und Beselerallee läuft demnächst ein Pilotversuch. Die Stadt erhält dafür eine 46.000 Euro-Förderung aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes. Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide übergab heute (15. November) den Förderbescheid an Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer. 

Mit Hilfe der Wärmebildkameras soll die Ampelschaltung flexibel an die Geschwindigkeit des Radverkehrs angepasst werden Eine garantierte Grün-Schaltung („Grüne Welle“) für Radfahrende gibt es dadurch zwar nicht;  die Wartezeiten der Radfahrenden werden aber reduziert. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 51.000 Euro. 

Auch Dresden operiert bereits mit Wärmebildkameras. Die Technik  ermöglicht es, selbst Nachzügler zu berücksichtigen oder großen Gruppen Vorrang zu geben. 

Die Technik ist insbesondere für dicht bebaute Städte mit viel Verkehr interessant sein. In Elmshorn, der  am dichtesten besiedelten Kommune des Landes, gibt es bereits seit Jahren eine Wärmebildkamera. Diese sorgt dafür, dass Radfahrer auf der Aufstellfläche auf der Fahrbahn am Wedenkamp auch dann Grün bekommen, wenn keine Fahrzeuge hinter ihnen stehen. Das ist nicht ganz so modern wie künftig in Kiel. Aber ein Anfang. „Wir prüfen bei jedem Kreuzungsumbau den Einsatz moderner Technik“, erklärt Christina Schötzow, Leiterin des Elmshorner Amtes für Tiefbau und Verkehr. Was in Kiel Einzug hält, könnte also bald auch in Elmshorn anzutreffen sein.  

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