Elmshorn/Brokstedt (jhf) Bei der Messerattacke am 25. Januar 2023 in einem Regionalzug bei Brokstedt bewiesen Heino Wilken, Felix Gerike, Johanna Wassermann, Christopher Strahl, Thomas Brömme, Monika Sibilitz-Prieß, Maria Hitziger und eine Person, die anonym bleiben will, Zivilcourage. Diese acht Frauen und Männer stellten sich dem Angreifer in den Weg, versorgten und betreuten Verletzte und gefährdeten dabei ihr eigenes Leben. Ministerpräsident Daniel Günther zeichnete sie am Dienstag, 8. April, mit der Rettungsmedaille am Bande aus, wie das Land mitteilte.
Dankbarkeit und Bewunderung für die mutigen Helfer
„Kaum eine Gewalttat hat die Menschen in unserem Land in den vergangenen Jahren so erschüttert und aufgewühlt wie der Messerangriff von Brokstedt“, sagte Günther. „In die Erinnerung an diese schreckliche und unbegreifliche Tat mischt sich aber neben dem Entsetzen und der Betroffenheit, neben Trauer und Wut, auch ein anderes Gefühl: Dankbarkeit und Bewunderung, dass es Menschen wie Sie gibt. Die hilfsbereit, solidarisch, mutig und selbstlos zur Stelle sind und das Richtige tun.“ Der Zusammenhalt der Menschen in Brokstedt und in der Region sei bis heute spürbar. Günther zeigte sich überzeugt, dass diese Erfahrung auch künftig im kollektiven Gedächtnis bewahrt bleibe.
Geehrte entwaffneten den Angreifer und leisteten Erste Hilfe
Am 25. Januar 2023 kam es zu einer Messerattacke in einem Regionalzug auf dem Weg von Kiel nach Hamburg, bei der zwei junge Menschen getötet wurden, darunter eine Elmshornerin. Die Geehrten verhinderten durch ihr entschlossene Einschreiten weitere Todesopfer, indem sie den Angreifer abwehrten, entwaffneten und in Schach hielten sowie Verwundete in Sicherheit brachten und Erste Hilfe leisteten.
"Unvorstellbare Ausnahmesituation"
Der Täter ist mittlerweile rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. Rechtlich sei die Tat damit abgeschlossen, so Günther, aber für die Hinterbliebenen und für alle, die damals im Zug saßen, würde das wohl nie der Fall sein. „Was ich nur mit Worten beschreiben kann, haben Sie erlebt. Sie standen dem bewaffneten Angreifer gegenüber. Sie haben die verletzten Menschen mit ihrer Angst und Panik gesehen und sie an die Hand genommen. Außer Ihnen weiß niemand, wie es damals in dieser unvorstellbaren Ausnahmesituation war, und wie es sich heute immer noch anfühlen muss. Aber wir wissen, wie selbstlos und mutig Sie in einer für Sie hochgefährlichen und teils lebensbedrohlichen Situation eingeschritten sind und geholfen haben. Dafür bin ich Ihnen und sind wir als Gemeinschaft Ihnen ausgesprochen dankbar.“