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2 von 6 Park-Apps laufen nicht in Elmshorn

Gebühren per Smartphone zahlen: Holsteiner Allgemeine testete die Angebote

Parkgebühren mit einer App zu zahlen ist meist teurer als mit Münzen. (Foto: Dariusz Sankowski (Pixabay) und EM80 (Pixabay), Montage: Frank)

Elmshorn (jhf) Itzehoe, Glückstadt, Pinneberg und Wedel haben es vorgemacht. Elmshorn zog zum 1. Januar nach und führte das Bezahlen von Parkgebühren per Handy-App ein. Kostenpflichtig ist das Abstellen von Autos zwischen Schulstraße im Norden, Buttermarkt im Süden, Bahnstrecke im Osten und der Linie Deichstraße, Wedenkamp, Sandberg, Reeperbahn im Westen.

Beim Handyparken gibt es kein Ticket für die Windschutzscheibe

Wer Münzen dabei hat, kann sich ein Ticket am Automaten ziehen. Aber die Geräte geben kein Wechselgeld heraus. Wer per Handy zahlen will, muss in einer Park-App sein Kennzeichen hinterlegen. Der Kontrolleur tippt dieses in sein Gerät ein, um zu sehen, ob für das Auto ein Parkschein gebucht wurde. Es gibt kein Ticket, das sich hinter die Windschutzscheibe legen ließe. Bisher war dieses notwendig, um beim Verlassen des Buttermarkts die Schranke an der Ausfahrt zu öffnen. Die Stadt ließ sie daher abbauen. Daraufhin stellten viele Bürger ihre Autos ohne Parkschein ab und kassierten Knöllchen.

Rathaus erhält viele unfreundliche Kommentare

Wie viele Fahrer ihre Parkgebühren bereits per Handy bezahlen, kann die Verwaltung noch nicht sagen. „Eine Auswertung ist erst am Monatsende möglich“, sagte die zuständige Mitarbeiterin des Amts für Tiefbau und Verkehr, die zum Schutz vor Anfeindungen anonym bleiben will. Seit der Einführung der neuen Parkregeln würden immer mehr unfreundliche Kommentare im Rathaus eingehen, sagte Baustadtrat Lars Bredemeier.

Stadt ersparte sich die Ausschreibung

Die Stadt Elmshorn arbeitet mit der Mehranbieter-Plattform www.smartparking.de zusammen, deren Geschäftsführer übrigens der ehemalige Hamburger Bürgermeister Ole von Beust ist, und ersparte sich dadurch die Ausschreibung. Das Rathaus verteilte 5000 Postkarten in der Stadt, um für das Handyparken zu werben.

Test: Zwei Park-Apps schneiden gut ab

Wer in Elmshorn Parkgebühren per Handy zahlen will, hat die Auswahl zwischen sechs Apps: EasyPark, moBiLET, Parco, Parkster, PayByPhone und Yellowbrick. Empfehlenswert ist es, sich die App der Wahl zu Hause herunterzuladen, da die Eingabe der Daten etwas Zeit erfordert. Die Holsteiner Allgemeine testete die Apps mit einem Handy unter dem Betriebssystem Android.

Parkzonen fehlen in Yellowbrick und PayByPhone

Es gibt in Elmshorn drei Zonen für gebührenpflichtiges Parken: Buttermarkt (Zonen-Nummer 252003), Parkdeck Steindammpark (252002) und die restliche Innenstadt (252001). Yellowbrick und PayByPhone fallen durch, weil die Zonen in den Apps nicht hinterlegt sind. Man kann die Parkplätze nicht buchen. Wer in PayByPhone die Nummer der Innenstadt eintippt, dem werden Parkplätze in Japan angeboten, deren Zone um eine Ziffer länger ist. EasyPark bietet dem Nutzer den Buttermarkt oder das Parkdeck Steindammpark auf einer Karte an. Wer in der allgemeinen Zone parken will, gibt 252001 ein.

Verschiedene Zahlmittel

Die Apps bieten verschiedene Zahlmittel an: Jeder Anbieter akzeptiert Kreditkarten, die Hälfte auch Lastschrift, PayPal und Google Pay. Vereinzelt gibt es weitere Optionen wie die Rechnung. In moBiLET können Nutzer ein Guthaben aufladen.

Parkdauer per Klick vom Wartezimmer aus verlängern

Fünf Apps erheben zu den Parkgebühren (0,50 Euro pro halbe Stunde) auch Service-Entgelte, teils pro Parkvorgang, teils prozentual von den Parkgebühren oder beides. Parkster verlangt keinen Aufschlag, aber man muss immer mindestens 30 Minuten buchen. In den anderen Apps steigt der Preis in der Regel alle drei Minuten. Deren Nutzer buchen eine Parkdauer und lassen sich per Signal an den Ablauf erinnern. Wer im Wartezimmer sitzt, verlängert die Dauer per Klick. Wer sie vorzeitig stoppt, zahlt weniger.

Spürbare Zusatzgebühren

Die Gebühren werden vor allem beim Tagesticket spürbar: Dieses kostet mit EasyPark im Parkdeck Steindammwiesen 3,45 Euro, bei Barzahlung 3 Euro. Auf dem Buttermarkt berechnet die App dafür 8,05 Euro, der Automat 7 Euro.

Rechenbeispiele

Beispiele für kürzere Dauern: Bei Parkster kostet eine halbe Stunde 0,50 Euro, dieselbe Gebühr wird auch für 15 Minuten fällig. Bei Parco kostet eine halbe Stunde 0,71 Euro. Wer nur 15 Minuten steht, zahlt 0,44 Cent. Bei moBiLET kostet eine halbe Stunde 0,60 Euro, die ersten 15 Minuten 0,35 Euro. Yellowbrick erhebt für die erste halbe Stunde 0,75 Euro. EasyPark zeigt die Kosten ohne Servicegebühr an, die hinterher aufgeschlagen wird. Deren Höhe wird im Internet vage angegeben: „mindestens 0 bis 49 Cent“. Die ersten 3 Minuten kosten 0,30 Euro. Zwei Stunden kosten bei Parkster 2 Euro, bei moBiLET 2,20 Euro, bei Parco 2,25 Euro.

Fazit

Von den in Elmshorn praktikablen Apps sind moBiLET für Kurz- und Parkster für Langzeitparker die günstigsten. EasyPark scheint bei kurzen Dauern noch billiger zu sein, doch die Gebühr ist intransparent.

(Alle Angaben ohne Gewähr)

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