Elmshorn (jhf) Beim 20. Elmshorner Stadtlauf siegte die gute Stimmung über das schlechte Wetter. Trotz Regens verfolgten viele Zuschauer die Wettkämpfe mit mehr als 1500 Läufern in der Innenstadt und feuerten sie an. "Es hätten mehr Teilnehmer und besseres Wetter sein können,aber wir sind froh, dass wir überhaupt wieder dabei sind", sagte Olaf Seiler aus dem Organisationsteam. Wegen Corona war der Lauf zwei Jahre ausgefallen. Seiler stellte fest, dass die Zuschauerzahlen seit der Pandemie bei fast allen Großveranstaltungen, von denen er wisse, nicht so stark wie zuvor ausgefallen seien - so auch in Elmshorn.
Bildergalerie: Zuschauer und Teilnehmer trotzen dem Regen
Titelverteidiger läuft langsamer als vor zwei Jahren
Hannes Großkopf vom Sparda-Team Rechberghausen (Baden-Württemberg) siegte auf der 10-Kilometer-Distanz und verteidigte damit seinen Titel von 2019. Mit einer Zeit von 34:22 Minuten war er aber 1:19 Minuten langsamer als vor zwei Jahren. Ihm folgten auf Platz 2 Michael Rudolph (34:59) und auf Platz 3 Pascal Buck (35:37), beide von der SG Athletico Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde).
Lehrerin des Uetersener Gymnasiums: Die schnellste Frau
Während die schnellsten Männer von auswärts kamen, gelangten bei den Frauen zwei Teilnehmerinnen aus der Krückaustadt unter die ersten Drei: Claudia Sticher von der LG Elmshorn siegte mit einer Zeit von 39:11 Minuten. Karen Paysen (40:08) vom TSV Langenhorn errang Platz 2, Sandra Sue (43:49) von der LG Elmshorn belegte Platz 3. Sticher lief eine neue persönliche Bestzeit. "Die Temperaturen waren super. Es war ein bisschen nass und matschig, aber die Pfützen waren nicht so riesig. Man konnte sehr gut laufen", stellte die 36-jährige Lehrerin für Deutsch, WiPo und Philosophie am Uetersener Ludwig-Meyn-Gymnasium fest. Den Stadtlauf empfand sie als Heimspiel. Eine Woche zuvor hatte sie an einem Halbmarathon in Hamburg (1:24:25 Stunden) teilgenommen. In zwei Wochen will sie bei einem Marathon in München antreten.
Regen verhinderte neuen Streckenrekord
Bei dem 5-Kilometer-Lauf siegte Robbin Rechenberg vom Sport-Club Itzehoe mit 15:37 Minuten. Zweiter wurde ganz knapp hinter ihm Tarje Mohrdieck (15:39), der aus Itzehoe stammt und jetzt für die LG Olympia Dortmund antrat. Beide sind Jahrgang 2000 und scheiterten mit ihrem Plan, den Elmshorner Streckenrekord über 5 Kilometer von 15:12 Minuten, den Stig Rehberg 2011 aufgestellt hatte, zu knacken. Rechenberg stellte fest: "Bis Kilometer 3 sah es gut aus. Da lagen wir mit 9,8 Minuten noch sehr gut in der Zeit." Doch letztlich habe der Regen den neuen Rekord vereitelt. "Es waren schwierige Bedingungen. Die Strecke verlief zur Hälfte durch Wald, die Wege waren sehr nass. Die Strecke war relativ kurvig, was unter den nassen Bedingungen nicht so gut ist", sagte der 21-Jährige. Platz 3 belegte Alexander Schilling (16:49) vom TS Bramstedt. Bei den Frauen siegten auf der 5-Kilometer-Distanz Ramona Richter vom FC St. Pauli Triathlon mit 19:40 Minuten. Auf Platz 2 gelangte Nadine Baumann (20:24) von der LG Elmshorn und Sophie Schümann (21:23) aus Lutzhorn.
Zwei schnellste Nordic-Walker gleichzeitig im Ziel
Den besten Nordic-Walkern war die Platzierung gar nicht so wichtig. Jannis Witten und Hans-Joachim Pistor aus Pinneberg überquerten mit einer Zeit von 37:44 Minuten nebeneinander als erste die Ziellinie. "Wer der Erste war? Egal", sagte Pistor (61) und ergänzte: "Es war anstrengend, aber eine top Veranstaltung." Schnellster Walker über 5 Kilometer wurde Bernd Dieter Faltin aus Eckernförde (36:11). Als erste Frau in der Disziplin überquerte Kathrin Klähn (34:59) aus Itzehoe die Ziellinie. "Ich war schon mal besser, aber ich bin zufrieden", sagte die 49-Jährige.
Mit 23 Kilogramm Zusatzgewicht 5 Kilometer gerannt
Besonderer Respekt gebührte den Elmshorner Feuerwehrmännern Tim Kästner und Dominik Meisiek. Sie legten die 5-Kilometer-Distanz in voller Einsatzkleidung und (leeren) Atemschutzgeräten zurück. Damit trug jeder etwa 23 Kilogramm am Leib. Meisiek nahm sich sogar noch die Zeit, sich vor der Ziellinie umzudrehen und Handyfotos zu machen. Kästner belegte mit einer Zeit von 34:56 Minuten immerhin Platz 276 von 312. Meisiek lag ein Hunderstel und einen Platz hinter ihm.
Promis
Wacker schlug sich Bürgermeister Volker Hatje. Er legte die 5 Kilometer in 29:35 Minuten zurück. Maren Schramm, Leiterin der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule, schaffte dieselbe Strecke in 37:27 Minuten.