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Seniorenrat: Elmshorner Kö wird bei Regen rutschig

Ältere Passanten fühlen sich bei Nässe in der Fußgängerzone nicht sicher

Vor allem ältere Menschen sagen, dass sie bei Nässe auf dem gelben Klinker in der Elmshorner Königstraße keinen sicheren Tritt haben. Jüngere wenden ein: Es kommt auf das Schuhwerk an. (Foto+Montage: Frank mit Pixabay)

Selbst mit Gummistiefeln an den Füßen empfindet Eva Broders aus Raa-Besenbek den Klinker als rutschig. „Das Pflaster bewirkt keinen besonders guten Gripp“, sagt die 51-Jährige, die von ihrem Hund Uncas begleitet wird. (Foto: Frank)

Elmshorn (jhf) Vorsicht! Wer bei Regen mit Schuhen ohne starkes Profil durch die Königstraße geht, muss aufpassen: Der gelbe Pflasterklinker wird bei Nässe rutschig. Das bestätigten viele Passanten bei einer nicht repräsentativen Umfrage unserer Zeitung.

Seniorenrat fordert anderes Pflaster

Holger Weiß, Vorsitzender des Seniorenrats, berichtet, dass das Problem bei Regen, Schnee und Eis auftrete. Der 76-Jährige fordert: „Da muss anderes Pflaster rein.“ Diesen Wunsch brachte der Seniorenrat vor der Pandemie im Ausschuss für kommunale Dienstleister ein. „Die Antwort war: kein Geld“, sagt Weiß. Aber auch die Abschrägung der Fußgängerzone hin zu einem mittigen Regenablauf stelle für Ältere eine Herausforderung dar. „Wenn Senioren mit Rollatoren gehen, driften sie in die Rinne rein“, sagt Weiß.

Die Lösung aus Friesland

Mit dem Glätte-Problem kämpfte vor drei Jahren auch die Stadt Schortens in Friesland. Einem Medienbericht zufolge raute sie per Kugelstrahlverfahren die Klinker auf. Diese wurden dabei mit Stahlkugeln beschossen.

Gala-Bauer: Verbundstein wäre besser

Der Elmshorner Bürger Diethelm Wiedaw begutachtet den Pflasterklinker in der Kö mit dem Blick des Fachmanns. „Das Wahre ist das nicht“, sagt der 67-Jährige, der im Garten- und Landschaftsbau gearbeitet hat. „Auch wenn die hier streuen, gibt es einen Film.“ Rutschfester wäre aus seiner Sicht ein Verbundstein, wie er heutzutage auf Radwegen eingesetzt wird. „Die sind aber teuer“, weiß Wiedaw.

Das Pflaster ist 17 Jahre alt

Der gelbe Klinker wurde vor 17 Jahren verlegt. Die Stadt weihte die neu gestaltete Fußgängerzone am 28. Oktober 2005 mit einem großen Fest ein. Der Klinker war zuvor zum Politikum geworden, nicht wegen seiner Rutschfestigkeit, sondern wegen seiner Farbe.

Experten: Witterungseinflüsse sind das Problem

Zu der Griffigkeit des Belags befragte die HAZ zwei Experten, die beide anoynm bleiben wollen. „Der Klinker kann nicht rutschiger sein, als er ursprünglich war“, betont der eine. Die Poren könnten sich aber zusetzen. Der zweite Fachmann erläutert: „Der Klinker hat eine raue Struktur. Aber wir hatten eine Trockenperiode. Das Pflaster war Witterungseinflüssen ausgesetzt: Blüten, Staub, es gehen Leute drüber. Der Regen spült das in die Griffigkeit rein.“

Bürger schätzen Lage unterschiedlich ein

Die Besucher der Kö empfinden die Rutschfestigkeit des Pflasters unterschiedlich. „Das kommt auf das Schuhwerk an“, sagt ein 35-jähriger Elmshorner. Eine Frau ergänzt: „Mit glatter Sohle könnte ich mich langlegen.“ Michelle Anglet (29) berichtet: „Im Winter habe ich mich hier schon mal auf einem Gullydeckel auf die Nase gelegt.“ Vor allem Senioren fühlen sich in der Fußgängerzone nicht sicher: Die 75-jährige Elmshornerin Helga Landsmann hält es für möglich, dass Ältere leicht ausrutschen. Selbst ein Einkaufstrolley werde dann keine Stütze sein, sondern wegrollen. Ingrid Walther (82) aus Elmshorn berichtet: „Es ist sehr glatt, die ganzen Jahre schon. Ich gehe immer ganz vorsichtig.“ Ingeborg Hartwig (70) aus Klein Nordende beklagt: „Es ist ärgerlich, dass man in die Mitte rutscht. Man ist in Schräglage.“ Sie betont: „Es wäre nicht schlecht, wenn die Stadt was macht – wenn sie Geld hat.“ Das Rathaus will Fragen zu der Problematik intern klären.

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