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Thomas Bergemann legt sein Amt als Propst nieder

Sein Anliegen: Er will weiteren Schaden von der Kirche und dem Kirchenkreis abwenden.

Dr. Thomas Bergemann hat seinen Rücktritt vom Propstenamt erklärt. Foto: Archiv/Strandmann

Kreise Steinburg/Pinneberg (anz) – Nach dem Rücktritt als Vorsitzender des Kirchenkreisrates (KKR) nun ein weiterer Paukenschlag: Dr. Thomas Bergemann, Propst im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf, hat am Donnerstagabend, 17. Februar, vor dem Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf (Sprengel Schleswig und Holstein) den Verzicht auf sein pröpstliches Amt erklärt. Das teilte Dr. Antje Wendt, Presse- und Medienreferentin des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein, mit. Bergemann habe in seinen weiteren Ausführungen sein Anliegen betont, weiteren Schaden von der Kirche und dem Kirchenkreis abwenden zu wollen. Er reagiere darauf, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Kirchenkreisrat von beiden Seiten nicht mehr gegeben sei.

Bergemann tritt dreimonatigen Urlaub an

Zunächst werde er, so der Propst, nach Übergabe der Amtsgeschäfte einen dreimonatigen Sonderurlaub, der Pastoren durch das Pfarrdienstrecht ermöglicht werden kann, antreten. „In dieser Zeit kann ich mich mit ganzer Kraft der Aufklärung aller Umstände widmen, die Gegenstand der Untersuchung sind, und mich gleichzeitig beruflich neu orientieren“, erklärte Bergemann. Nach dem Ende des Sonderurlaubs werde er seine pröpstlichen Amtsgeschäfte nicht wieder aufnehmen. Seine Vertretung übernimmt Propst Thielko Stadtland.

Externe Prüfungen laufen

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Propst Bergemann ihm obliegende Amtspflichten als Kirchenkreisrats-Vorsitzender nicht mit der gebotenen Sorgfalt erledigt haben könnte, erfolgen zurzeit externe Prüfungen, unter anderen durch das Landeskirchenamt. Das Ergebnis der Prüfungen liegt noch nicht vor. Es gilt die Unschuldsvermutung während des laufenden Verfahrens.

Bergemann will Kirchenkreis verlassen

Als Vorgesetzter hatte Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), bereits frühzeitig mit Gesprächen das Geschehen in Rantzau-Münsterdorf begleitet. „Dass Propst Dr. Bergemann seinen Verzicht auf das pröpstliche Amt erklärt hat, nehme ich mit großem Respekt zur Kenntnis. Für mich ist dies ein Zeichen seines Verantwortungsbewusstseins im pröpstlichen Amt gegenüber seinem Kirchenkreis und der Öffentlichkeit“, erklärt der Bischof. Dazu gehöre auch, dass Bergemann selbstverständlich an der weiteren Klärung von Vorwürfen durch das Landeskirchenamt mitwirken werde. „Mit dem Verzicht auf das pröpstliche Amt und seiner Absicht, den Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf zu verlassen, eröffnet Propst Bergemann dem Kirchenkreis eine Perspektive, um Vertrauen wieder herzustellen und einen Neuanfang zu gestalten“, so Bischof Magaard.

Erleichterung im Kirchenkreisrat

Margarete Heydorn, amtierende Vorsitzende des Kirchenkreisrates (KKR) sagt zum Rücktritt: „Wir nehmen die Entscheidung von Propst Dr. Thomas Bergemann mit Respekt zur Kenntnis. Wir sind erleichtert, dass die Verhältnisse geklärt sind. Die Vorgänge haben Strukturen offenbart, über die wir noch nachdenken müssen.“

Kirchenkreisratsmitglied drängt auf Neuwahl

Ralf Gercken, KKR-Mitglied, ergänzt: „Der KKR hat jetzt die Möglichkeit, nach vorne zu blicken und die Aufarbeitung der Ereignisse im erforderlichen Tempo voranzubringen. Der erste wichtige Schritt ist nun die Wahl eines neuen Vorsitzenden.“

Präses fordert schnelle Aufklärung

Beate Raudies, Präses der Synode: „Auch das Präsidium der Synode zollt der Entscheidung von Propst Dr. Bergemann Respekt. Wir arbeiten sehr eng mit dem KKR zusammen. Es zeigt sich gerade, dass die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Gremien, die das Herzstück des Kirchenkreises bilden, funktioniert. Synode, Kirchengemeinden und Mitarbeitende im Kirchenkreis haben ein Recht auf vollständige Aufklärung. Das Synodenpräsidium wird dabei auf transparente Prozesse und schnelle Informationsweitergabe achten.“

Erschüttertes Vertrauen

Bereits Anfang Februar hatte der Kirchenkreisrat (KKR) einstimmig erklärt, dass das Vertrauen zu seinem Vorsitzenden erschüttert scheint. Indessen Folge trat Propst Bergemann als Vorsitzender des Kirchenkreisrats zurück. Die Wahl des neuen KKR-Vorsitzenden wird am 23. Februar stattfinden. Gewählt werden kann laut Gesetz ein Mitglied aus den Reihen des Gremiums.

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