Elmshorn (jhf) Das alte Parkhaus zwischen den Straßen Wedenkamp und Reeperbahn mit dem ehemaligen AK Market im Erdgeschoss wird seit Anfang der Woche abgerissen. Ein Investor will dort eine Anlage mit 40 Wohnungen errichten, kündigte Marius Munk, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Umwelt, auf Anfrage der Holsteiner am Wochenende an. Es werde sich um „möglichst geförderte Wohnungen“ handeln.
"Städtebaulicher Missstand"
Das Parkhaus zu betreten, erforderte teils Überwindung. Das Treppenhaus war vermüllt und feucht. Regen tropfte durch die Decke. Munk berichtete, dass sich der Zustand im Lauf der Jahre verschlechtert und zu einem städtebaulichen Missstand entwickelt hatte. Die Stadt begrüße daher das Engagement des Investors, der noch nicht genannt werden wolle. Dieser war bereits mehrfach in Elmshorn tätig, berichtet Baustadtrat Lars Bredemeier.
75 Parkplätze waren städtisch
Einerseits verschwindet mit dem Abriss ein Schandfleck. Andererseits verliert die Innenstadt aber auch 120 zentral gelegene Parkplätze. Mit dieser Zahl wirbt das Stadtmarketing unter www.city-elmshorn.de. Munk erläuterte, dass die Stadt das Nutzungsrecht an 75 dieser Parkplätze besessen hatte. Es handelte sich zwar offiziell nicht um öffentliche Stellflächen. „Faktisch hat die Stadt diese Parkplätze jedoch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, indem sie die Parkplätze nicht abgesperrt oder anderweitig verwendet hat.“ Bei mehreren Begehungen habe sich gezeigt, dass die städtischen Flächen kaum genutzt wurden – wohl aufgrund des schlechten Zustands. Deshalb will die Stadt dafür keinen Ersatz schaffen. Allerdings musste der Investor eine Ablösesumme zahlen. Die übrigen Parkplätze waren privat und durften nur von deren Eigentümern genutzt werden.
Stadt: Ausreichend Parkplätze im Umfeld
Munk sieht in dem Abriss kein Problem für die Innenstadt. Zum einen seien die städtische Parkplätze, wie gesagt, nur wenig genutzt worden. Zum anderen gebe es im Umfeld ausreichend Stellflächen, etwa am Nordufer, am Flamweg sowie in den Parkhäusern des CCE und der Marktpassage. „Diese sind zwar nicht kostenlos, aber im Vergleich preiswert“, so Munk. In der Innenstadt eine Parkgebühr zu bezahlen, entspreche zudem dem städtischen Parkraumbewirtschaftungskonzept.
Fertigstellungstermin noch nicht bekannt
Der Investor muss für seine Bewohner Parkplätze schaffen. Wie viele und ob er dafür eine Tiefgarage baut, weiß die Stadt noch nicht. Nachdem eine Baufirma abgesprungen war, übernahm der aktuell tätige Investor die Planung und prüfe noch, inwiefern er sie überarbeiten will. Deshalb ist der Stadt auch ein Fertigstellungstermin nicht bekannt.