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Zwei Brände in Elmshorner Köllnflockenwerken

Offene Flammen in der Produktion

Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn steht vor den Produktionshallen der Firma Peter Kölln in Elmshorn. (Foto: Frank)

Einsatzfahrzeuge der freiwilligen Feuerwehr stehen auf dem Gelände der Firma Peter Kölln in Elmshorn. (Foto: Frank)

Am Südufer standen am Morgen nach dem Brand elf Sattelschlepper, die nicht auf das Firmengelände fahren konnten. (Foto: Frank)

Elmshorn (jhf) Ein Feuer entfachte das nächste: Bei den Köllnflockenwerken kam es am Mittwoch, 13. August, und Donnerstag, 14. August, zu Bränden an zwei verschiedenen Orten. Mehrere Feuerwehren waren fast 23 Stunden im Einsatz. Wie Feuerwehrsprecher Sebastian Kimstädt erläuterte, brach das erste Feuer in einer Anlage aus, in der Reste aus der Haferflockenproduktion zu Pellets gepresst werden. Um 23.34 Uhr wurde Alarm geschlagen. Ungefähr 70 Einsatzkräfte rückten aus. Das Feuer war gegen 6.45 Uhr gelöscht. Verletzt wurde niemand.

Brandpartikel entfachen zweites Feuer über Lüftungssystem

Dieser Brand löste einen zweiten aus. Zunächst trat erneut Rauch auf, mit dem die Feuerwehr nicht gerechnet hatte. Nachdem sie nach der Ursache geforscht hatte, wurde gegen 10 Uhr klar, dass der erste Brand einen zweiten verursacht hatte. Über ein Lüftungssystem waren Brandpartikel aus der Pellet-Presse in ein Silo oberhalb davon gefallen und hatten zehn bis 15 Kubikmeter Getreidestäube entzündet. Das zeigten Messungen mit Wärmebildkameras und einer sogenannten Heulanze, gebracht von der Freiwilligen Feuerwehr Alveslohe. Die beiden betroffenen Anlagen sind verbunden, da die Getreidestäube aus dem Silo der Presse zugeführt werden, um darin zu Pellets verarbeitet zu werden. "Um die Reste möglichst effizient verarbeiten zu können, werden in der Presse Stäube aufgefangen und über eine Lüftungsanlage erneut in den Silo geleitet. Dabei war hochwahrscheinlich in der Anfangsphase des ursprünglichen Feuers brennendes Material aus der Presse in den Silo geleitet worden", erläuterte Kimstädt.

Zehn Tonnen Pellet müssen entsorgt werden

Die Bekämpfung beider Brände gestaltete sich schwierig. Bei dem ersten Feuer loderten die Flammen im zweiten Obergeschoss der Anlage in einem Bereich, der so eng war, dass nur drei Feuerwehrleute gleichzeitig arbeiten konnten. Da der Qualm über etwa zehn Tonnen produzierter Pellets gezogen war, mussten diese entsorgt werden.

Spezialvorrichtung zur Feuerbekämpfung

Bei dem zweiten Brand verwarf die Feuerwehr die anfängliche Idee, das Silo zu fluten. Stattdessen installierten Techniker der Köllnflockenwerke ein Rohr, mit dem Getreidereste in ein Mulde befördert, in Container außerhalb des Gebäudes transportiert und dort gelöscht wurden. Friederike Driftmann-Egelhof, Vorsitzende der Geschäftsführung von Peter Kölln, sagte am Donnerstag: „Wir setzen alles daran, die Lieferfähigkeit sicherzurstellen.“ Der Schaden habe sich noch nicht beziffern lassen. 

Schwierige Suche nach den Brandherden

In beiden Fällen kostete die Suche nach den Brandherden viel Zeit. Bei dem ersten Feuer hatten Mitarbeiter der Produktion in der Nacht offene Flammen gesehen. Zugleich schlug die Brandmeldeanlage an. Die Feuerwehr wurde um 23.34 Uhr gerufen. „Nachdem die Feuerwehr gemeinsam mit dem Betriebspersonal verschiedene Teile der Anlage abgesucht und ausgeschaltet hatte, konnte gegen 1 Uhr mit der konkreten Brandbekämpfung begonnen werden“, berichtete Feuerwehrsprecher Thorsten Hintz.

Flammen in schwer zugänglichem Bereich

Um das Brandzentrum weiter einzugrenzen, öffneten die Kräfte verschiedene Teile der Anlage. Es zeigte sich, dass das Feuer in einem schwer zugänglichen Teil loderte, in dem sich nur drei Brandschützer gleichzeitig aufhalten konnten. „Einer holte das Brandgut raus, einer löschte, einer entsorgte es“, berichtete Kimstädt. Auf diese Weise wurden mehrere Kubikmeter der Pelletreste aus der Anlage geborgen. Sie wurden in Säcke gefüllt, die das Technische Hilfswerk aus Pinneberg mit einem Teleskoplader durch ein Fenster aus dem Gebäude beförderte. 

Hoher Bedarf an Einsatzsatzkräften

Mehr als 30 Träger von Atemschutzgeräten waren reihum im Einsatz. Um den hohen Bedarf an Personal zu decken, wurden die Feuerwehren Klein Nordende und Pinneberg hinzugerufen. Insgesamt etwa 40 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Seester und Horst bekämpften den zweiten Brand bis 21.45 Uhr.

Geschäftsführung lobt Feuerwehr und Mitarbeiter

Friederike Driftmann-Egelhof, Vorsitzende der Geschäftsführung von Peter Kölln, dankte den Feuerwehren und ihren Mitarbeitern: „Die Einsatzkräfte haben tolle Arbeit geleistet.“ Viele Beschäftigte hätten mit angepackt. Sie sei froh, dass niemand verletzt wurde. Die Brandursache und die Schadenshöhe waren am Donnerstag noch unklar.

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