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Defibrillatoren für Industriemuseum, Stadtbücherei und Volkshochschule

Stadt Elmshorn will 6000 Euro in Gesundheitsvorsorge investieren

Beim freiwilligen Aktionstag übt Lutz Schütte (l., Volkshochschule Elmshorn) mit DRK-Ausbilder Jonathan Steinke die Wiederbelebung. (Foto: Torben Hinz, Stadt Elmshorn)

Elmshorn (em) Die Stadt Elmshorn will für 6.000 Euro drei Defibrillatoren anschaffen und öffentlich zugänglich anbringen. Geplant sind die Standorte Industriemuseum, Stadtbücherei und Volkshochschule, teilte die Verwaltung mit. „Wir haben uns bewusst für Standorte mit viel Publikumsverkehr entschieden“, sagt Erster Stadtrat Dirk Moritz. „Ein Großteil unserer Mitarbeitenden vor Ort ist bereits im Umgang mit den Geräten und in Erste Hilfe-Maßnahmen geschult“, ergänzt er. Dafür nahmen sie am Donnerstag, 8. Dezember 2022, an einem freiwilligen Aktionstag teil.

Besucher des Rathauses sollen sich sicher fühlen

„Die Resonanz war wirklich gut“, freut sich Caroline Schultz, Leiterin des Amtes für Kultur und Weiterbildung. „Unser Primärziel war es, den Kolleginnen und Kollegen die Angst zu nehmen, bei der Hilfeleistung etwas falsch zu machen. Unsere Besucherinnen und Besucher sollen und dürfen sich bei uns sicher fühlen.“ Geschult wurden die städtischen Mitarbeitenden von Jonathan Steinke vom DRK Ortsverband Pinneberg. Die Bedienung der Defibrillatoren ist auch für Laien leicht zu verstehen, erklärt er: „Die Geräte reden mit einem und leiten einen an – und sie funktionieren alle gleich.“

Defibrillatoren erhöhen Überlebenschancen um 60 bis 80 Prozent

Zum Einsatz kommen Defibrillatoren, um bewusstlose und nicht mehr atmende Personen wiederzubeleben. Sie verfügen über zwei Elektroden, die auf der Brust und an der Seite der bewusstlosen Person aufgeklebt werden, so dass das Herz auf einer Linie zwischen ihnen liegt. Das Gerät misst dann eigenständig, ob ein Stromstoß abgegeben werden muss. Ist das der Fall, genügt es, den Anweisungen des Gerätes zu folgen und auf einen blinkenden Knopf zu drücken. Wichtig: Defibrillatoren ersetzen nicht die Herzdruckmassage und Beatmung, erhöhen aber die Überlebenschancen um 60 bis 80 Prozent, so Steinke. Zum Beispiel bei Personen mit Kammerflimmern.

Ein rhythmisches Lied im Kopf hilft

Wie die Herzdruckmassage mit Beatmung funktioniert, erläuterte Steinke ebenfalls: Mit durchgedrückten Armen und übereinandergelegten Handballen 30 Mal auf den frei gelegten Brustkorb drücken und das bis in eine Tiefe von etwa einem Drittel des Brustkorbs, damit das Herz auch wirklich erreicht wird. Bei Erwachsenen sind das circa fünf bis sechs Zentimeter. „Dabei so einen kleinen Beat im Hinterkopf zu haben, ist gar nicht so verkehrt“, sagt Steinke. Den passenden Rhythmus für die erforderlichen 100 bis 120 Mal pro Minute liefern zum Beispiel die Lieder „Atemlos“, „Staying Alive“ oder „Highway to Hell“.

„Ohne Sauerstoffversorgung treten nach sieben bis acht Minuten irreparable Schäden ein“

Anschließend zwei Mal beatmen. Wichtig dabei: Der Kopf der bewusstlosen Person muss nach hinten überstreckt sein, damit die Zunge nicht die Atemwege blockiert. Nase beziehungsweise Mund müssen zugehalten werden, damit die Luft nicht gleich wieder entweicht, sondern in den Blutkreislauf gelangt. „Ohne Sauerstoffversorgung treten nach sieben bis acht Minuten irreparable Schäden ein“, erläutert Steinke. Im Anschluss werden Herzdruckmassage und Beatmung so lange wiederholt, bis der gleich zu Beginn alarmierte Rettungsdienst vor Ort ist. Außerdem unterbricht der Defibrillator alle zwei Minuten die Wiederbelebung, um zu prüfen, ob ein erneuter Stromstoß notwendig ist. Während dieser Zeit sollte niemand die Person berühren.

Standorte

Den Auftrag für die Anschaffung der Defibrillatoren will die Stadt Anfang 2023 ausschreiben. Das Geld ist bereits im Haushalt eingestellt und freigegeben. Alle erfassten Standorte von Defibrillatoren in Elmshorn sind übrigens hier zu finden: https://www.sh-schockt.de/defi-standorte/karte

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