Horst/Berlin (jhf) Die Grundschule Op de Host in Horst hat den zweiten Platz beim Deutschen Schulpreis gewonnen. Insgesamt fünf Schulen aus Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erreichten diesen Rang und erhielten je ein Preisgeld von 30.000 Euro. Die Horster gelangten als einzige Schule aus dem nördlichsten Bundesland in die Endrunde. Bei der Feier in Berlin im Tempodrom überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Hauptpreis an die Eichendorffschule in Erlangen (Bayern).
Große Freude bei Schülern und Lehrern
Aus Horst waren viele Schüler und Lehrer angereist. Sie teilten ihre Freude auf dem Instagram-Kanal „grundschule_opdehost“: „Vielen Dank, liebe Jury, und vielen Dank an alle die heute mitgefiebert und die Daumen gedrückt haben. Wir sind sehr stolz und freuen uns unendlich über diese tolle Auszeichnung!“
"Horster Modell" überzeugt
Die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung verleihen den Deutschen Schulpreis seit 2006 jährlich. Er gilt als renommierteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung für gute Schulen im Bundesgebiet. Im Mittelpunkt steht die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen am besten gestalten können, teilte die Robert Bosch Stiftung mit. Aus 85 Bewerbungen wählte die Jury 20 Schulen aus und besuchte sie im Mai und Juni. Nach der Begutachtung nominierte das Gremium 15 Schulen für die Endrunde. Abgesehen von den Siegern auf den Plätzen 1 und 2 erhielten neun Schulen einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5000 Euro.
Die Jury bewertete sechs Bereiche: 1. Unterrichtsqualität, 2. Leistung, 3. Umgang mit Vielfalt, 4. Verantwortung, 5. Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner sowie 6. Schule als lernende Institution. Die Grundschule Op de Host überzeugte mit ihrem „Horster Modell“, das Schulleiterin Aenne Thurau und ihr Team seit 2006 entwickelt haben.
"Auffällig ist die Ruhe, die Entspanntheit"
Jurymitglied Stefan Brömel zeigte sich davon beeindruckt: „Die Wirksamkeit der Horster Maßnahmen ist für jeden Besucher offensichtlich. Auffällig ist die Ruhe, die Entspanntheit und gleichzeitig die Konzentration, die man in allen Klassen beobachtet.“ Den Schülern gehe es offensichtlich gut. Der Grund dafür liege darin, dass jede Schülerin und jeder Schüler in ihrem oder seinem Niveau und Tempo lerne. „Sowohl Über- wie auch Unterforderung werden vermieden, was Frustration und Aggression vorbeugt.“ Leiterin Aenne Thurau bezeichnete das Konzept bei der Feier als Teamleistung. „Wir nutzen Schwarmintelligenz.“
Vorbild für viele Schulen
An der Grundschule Op de Host lernen 207 Kinder in acht Klassen, teilte die Robert Bosch Stiftung mit. Die Jahrgänge 1 bis 4 sind in den Klassen gemischt. Seit 2016 ist die Schule DaZ-Zentrum für Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache. Seit 2008 bietet sie eine eintägige Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte aus ganz Deutschland zum Thema „Von der Praxis lernen – Individualisierung/Inklusive Pädagogik“.