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Hitze und Herzschwäche

Jeder Vierte in Schleswig-Holstein ist herzkrank

 

Steigende Temperaturen belasten den Kreislauf. (Symbolfoto: Pixabay)

Kreis Pinneberg (em) Hitze kann speziell Menschen mit einer Herzerkrankung Gesundheitsprobleme bereiten. In Schleswig-Holstein ist in etwa jede vierte Einwohnerin beziehungsweise jeder vierte Einwohner von einer Herzerkrankung wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörung betroffen, teilt die Barmer Schleswig-Holstein mit. Ab einem Alter von 50 Jahren ist im nördlichsten Bundesland sogar fast jede Zweite beziehungsweise fast jeder Zweite herzkrank. Das geht aus dem BARMER Morbiditäts- und Sozialatlas hervor. „Die heißen Tage sind für Menschen mit Herzerkrankungen eine besondere Belastung. Zugleich reagiert der Körper bei Hitze anders auf die Einnahme von Medikamenten“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der BARMER in Schleswig-Holstein. Steigen die Temperaturen stark an, belaste das den Kreislauf. Die Herzarbeit steige und damit auch das Risiko eines Infarktes. Auch könnten Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen, und Lungenembolien auftreten. Werde eine bestehende Herzschwäche durch Hitze verstärkt, seien zudem Stürze möglich. Für Herzpatientinnen und Herzpatienten sei es im Sommer daher zum Beispiel ratsam, ein bis zwei Liter Wasser zusätzlich am Tag zu trinken.

Blutdruck bei Hitze häufiger kontrollieren

Steigende Temperaturen weiten zudem die Blutgefäße, der Blutdruck sinke. Dies könne insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck Komplikationen verursachen. Denn eine gute medikamentöse Einstellung bei Bluthochdruck in der kalten Jahreszeit könne in einer Hitzeperiode durcheinandergeraten. Schwindelattacken und Ohnmachtsanfälle würden drohen. „Bei Bluthochdruck wird geraten, den Blutdruck häufiger zu messen und bei einem starken Abfall schnellstmöglich Ärztin oder Arzt zu kontaktieren“, sagt Dr. Hillebrandt.

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Werden wassertreibende Diuretika, also Wassertabletten, eingenommen, dann sollte die Dosis bei Hitze nach Ansicht von Fachleuten verringert werden, damit der Körper nicht austrocknet. Sonst gehen wichtige Elektrolyte wie beispielsweise Natrium, Kalium und Magnesium durch verstärktes Schwitzen verloren. Die Einnahme von Blutdrucksenkern hat als Nebenwirkung zur Folge, dass Durst nicht mehr so stark empfunden wird. Regelmäßiges Trinken von Wasser zu allen Mahlzeiten kann dann insbesondere im Sommer Abhilfe schaffen. Wer unter einer Herzerkrankung leide und sich während der Hitzeperiode nicht gut fühle, solle in jeden Fall den Weg in die Arztpraxis nicht scheuen, so Hillebrandt. BARMER-Versicherten könnten ärztliche Beratung auch digital beim Teledoktor der Kasse erhalten. Mehr dazu unter: www.barmer.de/a004900

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