Elmshorn (em) Mit den wärmeren Temperaturen beginnt die Saison der öffentlichen Führungen über den historischen Friedhof der jüdischen Gemeinde Elmshorns. Jeden ersten Sonntag im Monat von Mai bis September haben Interessierte Gelegenheit, ab 14 Uhr an einer kostenlosen Führung über das Areal an der Feldstraße teilzunehmen. Die nächste Tour ist für Sonntag, 7. Mai, 2023 geplant. Treffpunkt ist in der Feldstraße 42.
Jahrhundertealte Grabsteine
Von der Geschichte der jüdischen Gemeinde zeugen jahrhundertealte Grabsteine, von denen einige noch hebräische Inschriften aufweisen. Der Friedhof mit der 1906 neu erbauten kleinen Friedhofshalle an der Elmshorner Feldstraße ist das letzte Zeugnis der ehemals großen jüdischen Gemeinde in Elmshorn.
Dokumentation in der Friedhofshalle
Während der Führung erhalten Interessierte Einblicke in deren wechselvolle Geschichte seit ihrer Gründung im 17. Jahrhundert. Die Synagoge im alten jüdischen Viertel am Flamweg fiel in der Reichspogromnacht 1938 den Nationalsozialisten zum Opfer – heute erinnert dort ein Gedenkplatz an das Gebäude. Alle um 1933 in Elmshorn lebenden Juden wurden in der NS-Zeit vertrieben oder getötet. Erst 2003 gründete sich wieder eine neue jüdische Gemeinde in der Stadt. Im Anschluss an die Führung besteht Gelegenheit, die 2019 neu gestaltete Dokumentation in der Friedhofshalle über in die wechselvolle Geschichte jüdischer Menschen in Elmshorn zu erkunden.
Eintritt und Führung sind kostenfrei.