Kreis Pinneberg (em) Immer mehr Menschen missbrauchen Lachgas als Rauschmittel. Sie gefährden damit nicht nur ihre Gesundheit. Wer die Lachgaskartuschen falsch entsorgt, kann Brände in Müllfahrzeugen und in den Anlagen auslösen, warnt die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung (GAB) in Kummerfeld.
Bis zu 4 bis 5 Verpuffungen pro Müllwagen am Tag
Wenn die Behälter in der schwarzen oder gelben Tonne landen, steigt die Explosionsgefahr beim Verpressen im Müllwagen und im Müllheizkraftwerk. Die Kartuschen können sich durch Gasreste beim Verbrennen zu regelrechten Sprengkörpern entwickeln. Erst vor einigen Wochen kam es zu einem Brand im Müllbunker der GAB in Tornesch-Ahrenlohe, vor einigen Tagen brannte ein Müllfahrzeug des Abfallentsorgers. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. „Die Brandursachen sind noch nicht abschließend geklärt, könnten aber durch falsch entsorgte Akkus oder auch Lachgaskartuschen entstanden sein“, berichtet GAB-Sprecher Julian Jenkel. „Die tatsächliche Menge an Lachgaskartuschen, die über die Anlage entsorgt werden, lässt sich für uns schwer ermitteln. An manchen Tagen haben wir 4 bis 5 Verpuffungen pro Linie, an anderen Tagen wiederum nur eine oder auch gar keine, je nach Abfuhrbezirk.“
Die richtige Entsorgung
Die GAB fordert Bürger auf, Lachgaskartuschen nicht über die schwarze oder gelbe Tonne zu entsorgen, sondern beim Schadstoffmobil des Kreises oder bei den Recyclinghöfen abzugeben.
Verbände fordern bundesweite Lösung
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) und die Interessensgemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD) fordern eine zeitnahe und bundesweit oder sogar europaweit einheitliche Lösung.