Moin Jobfinder

Letzter Spargelhof im Kreis Pinneberg kämpft

In letzter Minute noch Mitarbeiter gefunden

Klares Bekenntnis zur einheimischen Landwirtschaft: Bundestagsabgeordneter Daniel Kölbl (rechts) auf Informationsbesuch beim Spargelbauern Harm Schmietendorf. (Foto: CDU)

Kreis Pinneberg (jhf) Angesichts der Herausforderungen der Landwirtschaft wirbt der CDU-Bundestagsabgeordnete Daniel Kölbl dafür, heimischen Spargel zu kaufen. "Wenn wir die Vielfalt unserer Landwirtschaft retten und weiteres Höfe-Sterben vermeiden wollen, muss umgedacht werden", fordert er in einer Pressemitteilung. Zum einen werde die künftige Regierung die Bürokratie in der Landwirtschaft abbauen. Zum anderen könnten auch die Kunden den hiesigen Spargelbauern helfen, indem sie deren Produkte kaufen und nicht auf ausländische Ware zurückgreifen - "auch wenn das seinen Preis hat", so Kölbl.

Wedeler Spargelbauer zahlt 14 Euro pro Stunde

In Wedel betreiben Britta und Harm Schmietendorf den letzten Spargelhof im Kreis Pinneberg. Er hat zu kämpfen. Im Februar war noch nicht klar, ob Erntehelfer aus Polen anreisen würden. Nur über einen langjährigen polnischen Mitarbeiter und dem Angebot von 14 Euro pro Stunde in einem sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnis bei kostenfreier Unterkunft gelang es ihm, genügend Personal zu bekommen. Die ausländischen Saisonkräfte seien unverzichtbar, da sich deutsche Arbeitssuchende kaum für die Ernte auf dem Spargelfeld gewinnen ließen. „Die harte Arbeit wird von Einheimischen gar nicht gern gemacht. Oft waren sie nur ein paar Tage dabei, bevor sie sich bis zum Ende der Erntezeit krankmeldeten – die sechs Wochen Lohnfortzahlung allerdings blieben natürlich an unserem Betrieb hängen“, stellt Harm Schmietendorf fest. Kölbl hofft, dass sich das Problem des Personalmangels bald lösen lässt: „Sicherlich werden die Abschaffung des Bürgergeldes und dadurch mehr Druck auf Arbeitsunwillige nicht gleich die Personalprobleme auf den Höfen lösen. Aber es geht in die richtige Richtung: Wer arbeiten kann, soll arbeiten. Und Spargelstechen ist nun wirklich keine ehrenrührige Aufgabe.“

Im Wettbewerb mit Spanien und Griechenland

Mit einem Stundensatz von 14 Euro liegt der Spargelbauer über dem deutschen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde und weit über den Mindestlöhnen in Spanien von 8,37 Euro und in Griechenland von 5,60 Euro. Kölbl betont, dass die deutschen Landwirte allerdings im Wettbewerb mit diesen Ländern stehen. Die hohen Lohnkosten machten 80 Prozent des Spargelpreises aus.

Viel Bürokratie

Harm Schmietendorf kritisiert die Forderungen nach einer weiteren Erhöhung des Mindestlohnes und den hohen Bürokratieaufwand. „Wir müssen beispielsweise täglich dokumentieren, dass wir unsere Sortiermaschinen gesäubert haben. Dieser Quatsch kostet nur Arbeitszeit, denn es liegt ohnehin in unserem eigenen Interesse, dass die Maschinen sauber sind.“ Ähnlich sehe es bei den Dokumentationspflichten für Düngemitteleinsatz aus.

zu den aktuellen Ausgaben

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass bei der Aktivierung des Magazins eine Verbindung zum Anbieter Yumpu aufgebaut wird und Daten übermittelt werden.

aktuelle Beilagen

Beim aktivieren des Elements werden Daten an Facebook übertragen.