Tornesch (jhf) Die Nah.SH versichert: Das Land plant die Gleise 3 und 4 zwischen Elmshorn und Pinneberg trotz des umstrittenen Gutachtens des Bundesverkehrsministeriums. Dieses Papier sieht den Ausbau zwar erst für die Zeit bis 2045 vor. Doch Nah.SH-Mitarbeiterin Sylvia Birrong (Foto) sagte im Tornescher Umweltausschuss: „Das Gutachten ist nur ein Blick in die Werkstatt.“ Es sei längst nicht klar, ob der Bund es verabschieden und umsetzen werde. "Erstmal wird das Projekt nicht infrage gestellt", sagte Birrong. Immerhin stehe hinter dem angestrebten Streckenausbau ein großer Bedarf und ein großer Druck. Das Land habe für die Planung Mittel bereitgestellt. "Die fangen an", sagte sie.
Zwei neue Mittelbahnsteige in Tornesch möglich
Birrong ist bei der Nah.SH im Bereich "Angebote" für die Bahnhöfe und Verkehrsverknüpfungen zuständig. Im Umweltausschuss warb sie dafür, dass die Stadt aufgrund des Streckenausbaus rasch in die Planung des Bahnhofsumfelds einsteigen sollte. "Wahrscheinlich bekommen Sie in Tornesch zwei Mittelbahnsteige, aber es wird noch untersucht", sagte sie. Neue Bahnsteige erfordern neue Zugänge. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Infrastruktur des Bahnhofs grundlegend verändern wird. "Wenn Tornesch den Wunsch hat mitzugestalten, wie die Bahnsteige angeordnet werden, wo die Zuwegung verlaufen soll, sollten sich die Stadt frühzeitig einbringen." Die Planung werde einige Jahre dauern.
Nah.SH empfiehlt Zusammenarbeit mit Beratungsunternehmen Ramboll
Die Nah.SH erleichtert Kommunen diese Arbeit. Die Firma hat einen Rahmenvertrag mit dem Beratungsunternehmen Ramboll abgeschlossen, das Kommunen bei der Planung ihrer Bahnhofsumfelder unterstützt. "Die Stadt kann Leistungen abrufen." Sie erspare sich dadurch eine aufwendige Ausschreibung. Zudem übernehme die Nah.SH bis zu 75 Prozent der Planungs- und Ausbaukosten.
Politik reagiert zurückhaltend
Trotz der Aussicht auf diese Förderung zeigten sich viele Mitglieder des Umweltausschusses skeptisch. So rechnete Sabine Werner (FDP) damit, dass die Stadt trotz der Zuschüss noch mehrere Millionen Euro zahlen müsse. Wie andere Politiker wünschte sie sich, dass Ramboll ein paar Ideen und Möglichkeiten aufzeige, bevor die Stadt den Vertrag unterschreibt. "Ich will nicht die Katze im Sack kaufen." Immerhin gehörten der Stadt nicht alle Grundstücke rund um den Bahnhof. Gleichzeitig sei klar, dass die beiden neuen Gleise einerseits auf der vorhandenen Brücke über die Ahrenloher Straße verlaufen werden und andererseits die Fußgängerüberführung des Bahnhofs verändert werden müsste. "Ich bräuchte mal jemanden, der sagte: Was bleibt an Platz?" Doch Birrong erklärte, dass die Spielregeln klar sind. Die Präsentation von Ideen gehöre bereits zur Leistungsphase 1. "Das Planungsbüro möchte wissen, ob Geld fließt, bevor sie weitere Stunden investieren", sagte die Nah.SH-Mitarbeiterin.
Beschluss im November geplant
Stadtplaner Henning Tams kündigte an, dass die Verwaltung in der kommenden Sitzung ein Ramboll-Angebot mit Kosten vorlegen will, über das der Ausschuss dann abstimmen soll. Die Beratungen sind für Mittwoch, 19. November, geplant. Tams und Birrong versuchten, den Politikern ihre Bedenken zu nehmen. Mitarbeiter von Nah.SH und der Stadt hätten sich den Bahnhof gemeinsam angesehen. "Es ist grob untersucht worden, dass es machbar ist", sagte Birrong. Tams betonte: "Wir haben genügend öffentliche Flächen, die verbesserungsfähig sind." Zudem biete das Areal der ehemaligen Papierfabrik neben den Gleisen weitere Möglichkeiten. Werner pochte darauf, im November weitere Details aus den bereits geführen Gesprächen zu hören, vor allem zur Frage der Grundstücke, die überplant werden sollen.