Klein Offenseth/Sparrieshoop (mml) Im Jahr 2017 hat das Team der Wildtierauffangstation in Sparrieshoop ein Nest, genannt Horst, für Weißstörche errichtet. „Seitdem gab es immer mal wieder Brutversuche, doch dabei blieb es“, sagt Christian Erdmann, Leiter der Wildtier- und Artenschutzstation. Den Grund dafür kennt er: Für die Abbrüche verantwortlich seien die Nilgänse, die die Störche am Horst erheblich störten.
Die Entenvögel sind in Deutschland nicht heimisch, sondern ursprünglich aus Afrika stammend über die Niederlande eingereist – und fühlen sich hier wohl. „Es gab sogar schon Nilgans-Nachwuchs auf dem Storchenhorst“, weiß Vogel-Experte Erdmann.
Den Zugezogenen gelang die Flucht aus Zuchtfarmen und nun breiten sie sich aus, machen den Störchen das Leben in Sparrieshoop schwer.
Am benachbarten Gehege lebte seit vier Jahren eine flugunfähige Storchendame, die regelmäßig Männerbesuch bekam. Aber im offenen Gehege wollte das Paar nicht am Boden brüten. Zu groß sei die Gefahr für den Nachwuchs. „Das ist woanders schon häufig der Fall gewesen“, berichtet Erdmann.
Vermittelt wurde die gehandicapte Storchendame nun an den Wildpark „Schwarze Berge“ im Süden Hamburgs. Prompt erschien in Sparrieshoop ein neuer weiblicher Storch und die Dame ließ sich nicht zweimal bitten.
Seit zehn Tagen ist der Horst von dem Paar besetzt und alle Hoffnungen liegen jetzt auf den beiden, auf dass es dieses Jahr endlich mit dem Nachwuchs klappt.