Elmshorn (jhf) Baustadtrat Lars Bredemeier ist überzeugt: Das neue „Quartier am Buttermarkt“ werde sich in das historisch gewachsene Elmshorner Stadtbild einfügen. Investor Theodor Semmelhaack, sein Prokurist Arne Parchent, Oberbürgermeister Volker Hatje und er stellten am Dienstag, 27. Februar, den städtebaulichen Entwurf des Architekturbüros Welp und von Klitzing für dieses Projekt vor. Eine Jury hatte es fünf Tage zuvor aus acht Vorschlägen ausgewählt.
Semmelhaack will an der Berliner Straße neben den Knechtschen Hallen auf einer Grundfläche von etwa 10.000 Quadratmetern einen Gebäudekomplex mit etwa 200 Wohnungen, davon 70 förderfähige, und Gewerbeflächen errichten. Dieser soll nach außen aber nicht wie ein Klotz, sondern wie eine Aneinanderreihung historisch gewachsener Stadthäuser aussehen. Die Front soll in Abschnitte eingeteilt werden, die sich von ihrer Fassade, der Klinkerfarbe und dem Verlauf der Dachtraufen her unterscheiden. Staffelgeschosse sollen zu einem abwechslungsreichen Bild des Daches beitragen. "Das Büro Welp von Klitzing hat ein besonderes Feingefühl für die Elmshorner Bedürfnisse bewiesen", stellte Baustadtrat Lars Bredemeier fest.
Die Fassaden des "Quartiers am Buttermarkt" sollen sich an der Berliner Straße, der Schauenburgerstraße und zwei neuen Straßen entlang ziehen, die noch im Stadtumbaugebiet angelegt werden müssen. An der Berliner Straße gegenüber des neuen Bahnhofs soll in das Erdgeschoss ein Lebensmittelhändler einziehen, der eine Fläche von bis zu 800 Quadratmetern nutzen könnte. Einen Interessenten hat Semmelhaack aber noch nicht gefunden. An der Schauenburgerstraße und in der Planstraße A gegenüber dem neuen Rathaus sollen Arkaden mit ausgemauerten Rundbögen entstehen. Darunter ist Platz für Cafés. Die Planstraße B soll zwischen dem Quartier am Buttermarkt und den Knechtschen Hallen verlaufen. Dort soll das Gebäude aus mehreren Einzelhäusern mit jeweils fünf Wohnungen bestehen.
Der Gebäudekomplex wird einen etwa 4000 Quadratmeter großen Innenhof einfassen, durch den ein öffentlicher Durchgang von der Planstraße A bis zur Berliner Straße führen soll. Semmelhaack will die beiden Zugänge ab 20 oder 22 Uhr schließen, damit nicht Jugendliche nachts Partys darin feiern. Der Innenhof soll im südlichen Teil Richtung Knechtsche Hallen als ebenerdiger Park angelegt werden. Im nördlichen Teil sollen eine Fahrradgarage, Abstellräume und eine Anlage für die Mülltonnen entstehen. Auf dem Dach dieser Wirtschaftsräume wird ein Spielplatz angelegt.
Für das „Quartier am Buttermarkt“ soll eine Blutbuche gefällt werden, für deren Erhalt viele Bürger gekämpft hatten. Am Standort des Baumes sollen die Gebäudeflügel an der Schauenburgerstraße und der Planstraße A zusammenlaufen. „Diese Ecke hätte für den Baum ausgespart werden müssen“, sagte Baustadtrat Lars Bredemeier.
Oberbürgermeister Volker Hatje erläuterte, dass damit neben dem kleineren Teil des Buttermarkts eine weitere Freifläche entstanden wäre. Die Planer, die die Juryberatung begleiteten, hätten davon abgeraten. „Sie sagten, das würde die gesamte Freiflächenarchitektur zerstören.“ Er hob einen Vorzug des Siegerentwurfs hervor: „Man hat ein Sichtband vom Bahnhof über den Buttermarkt bis zum Hafen.“ Investor Theodor Semmelhaack betonte: „Wir pflanzen 50 neue Bäume – große Bäume.“ Der Gebäudekomplex soll mit Gründachern und Photovoltaik ausgestattet werden.
Nachdem Prokurist Torben Semmelhaack unserer Zeitung am Freitag eine Kostenschätzung von 35 bis 40 Millionen Euro genannt hatte, bezifferte Parchent das Volumen am Dienstag auf 60 bis 70 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen Mitte 2025 beginnen.
Übrigens: Die Markthalle soll im Ensemble des Quartiers und des neuen Rathauses das höchste Gebäude darstellen.