Kreis Pinneberg (em) Die Kreisberufsschule in Pinneberg soll drei Wochen im Notstrombetrieb laufen. Der Katastrophenschutzes des Kreises Pinneberg schloss sie am Mittwoch, 19. Juli 2023, an seine größte Netz-Ersatzanlage an. Wie die Kreisverwaltung mitteilte, will Robert Schwerin, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz, mit der Übung diese Fragen beantworten: Hält die Notstromversorgung volle 21 Tage durch? Wie viel Kraftstoff verbraucht sie, wenn auch noch eine Notunterkunft betrieben werden soll? Und klappt es auch mit der Nachbetankung?
Erfahrungswerte notwendig
„Wenn der Strom im Kreis Pinneberg für mehrere Tage ausfällt, brauchen wir Erfahrungswerte, auf die wir mit unserer Planung aufbauen können“, sagt Schwerin. „Was wir jetzt schon wissen: Die Kooperation im Katastrophenschutz läuft bestens. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen. Genau das brauchen wir für den Bevölkerungsschutz im Kreis Pinneberg.“
Ersatzanlage synchronisiert sich mit dem Netz
Die Aufgabe, den Notstrom einzuspeisen, liegt bei den Fachkräften der sogenannten E-Gruppe aus Feuerwehr und THW. Sie haben überwacht, wie sich die Netz-Ersatzanlage zuerst mit dem öffentlichen Netz synchronisiert und dieses dann sukzessive abgelöst hat. Seitdem läuft der Betrieb der Berufsschule vollständig über Notstrom.
3800 Liter Diesel notwendig
Wie im Ernstfall auch, übernimmt der Löschzug Gefahrgut die Treibstoff-Logistik und betankt die Anlage mit Diesel und AdBlue. Hierfür stehen mehrere mobile Tankanlagen mit einem Volumen von knapp 400 Litern bereit. Kalkuliert wird für den gesamten Übungszeitraum mit insgesamt rund 3.800 Litern Diesel, der zeitgerecht bereitgestellt werden muss.
Notunterkunft wird aufgebaut
Eine Herausforderung für die Notstromversorgung wartet Ende kommender Woche. Dann nämlich wird das DRK mit zwei Betreuungsgruppen und einer Logistikgruppe auf dem Schulgelände eine Notunterkunft aufbauen. Gespannt sind die Beteiligten, wie hoch der Energiebedarf für die Notunterkunft sein wird. Mit den gesammelten Daten aus der Übung wird es danach in die Planung besonders auch der Notfall-Infopunkte für den Blackout-Fall und andere Krisenlagen im Kreis gehen. Die Notfall-Infopunkte stehen im Ernstfall als Anlaufstellen für Bürger zur Verfügung. Dort würde Notstrom gebraucht, um lebenswichtige medizinische Geräte aufladen und Notrufe absetzen zu können. Mehr Informationen zu Notfall-Infopunkten sowie zum Thema Krisenvorsorge gibt es unter https://sei-bereit.kreis-pinneberg.de.