Kreis Steinburg (rs)  Das Thema hat Schlagzeilen gemacht. Seit März 2020 hatten einkommensschwache Menschen im Kreis Steinburg verschreibungspflichtige Verhütungsmittel kostenlos erhalten können. Doch im Dezember 2024 war plötzlich Schluss: Von der Förderstiftung Kreis Steinburg gab es kein Geld mehr dafür, weil es ihr selbst an Einnahmen fehlte.

Nun folgt zwar nicht die Rolle rückwärts, aber doch wieder Geld. Ab sofort können Geringverdienerinnen und -verdiener wieder Anträge auf Kostenübernahme bei pro familia stellen. Möglich macht es eine gemeinsame Spendenaktion von Wirtschaft und Verwaltung im Kreis Steinburg.

Die Einmalspende erlaubt die Kostenübernahme für Verhütungsmittel immerhin wieder für einige Monate. Mit der Idee einer Geberkonferenz gelang es Itzehoes Bürgermeister Ralf Hoppe gemeinsam mit der Wirtschaftsinitiative Steinburg 2030+, die Schäden zu begrenzen. Pro familia Itzehoe wurden 26.000 Euro als Einmalspende der Firma Pohl-Boskamp übergeben.  „Wir freuen uns sehr über diese Spende, die das Projekt für kurze Zeit weiterlaufen lässt“, sagt Tanja Corleis, Leiterin der Beratungsstelle Itzehoe. 

Wie lange das Geld reichen wird, kann Corleis schwer abschätzen. Durch die Unsicherheit der Finanzierung sei der Andrang besonders hoch. „Leider bleibt immer noch offen, wie es nach dem Ausschöpfen dieser Spende weitergehen kann. Wir wünschen uns eine dauerhafte und verlässliche Lösung für die Menschen im Kreis, die auf kostenlose Verhütungsmittel angewiesen sind“, so Corleis. 

Wer im Kreis Steinburg lebt, Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, BAB oder BafÖG erhält oder ein vergleichbar geringes Einkommen hat und älter als 22 Jahre alt ist, kann einen Antrag bei pro familia stellen. Übernommen werden Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel sowie für Vasektomien und Sterilisationen. Kontakt: 048212706, itzehoe@profamilia.de.