Bruchlandung: Weißstorch fliegt in Güllebecken

Die Störchin wird nun im Wildtier- und Artenschutzzentrum Sparrieshoop aufgepäppelt

Die verschmutzte Weißstörchin nach ihrem unfreiwilligen Güllebad. (Foto: Wildtier- und Artenschutzzentrum)

Sparrieshoop (mml) Ihr Blick wirkt schüchtern, das Gefieder der Störchin ist braun und verschmutzt. Schmal und hilflos steht sie auf ihren dürren Beinen im Behandlungszimmer des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Sparrieshoop.

Was für ein Schock: Statt sich nach der langen und beschwerlichen Reise aus dem Süden zusammen mit ihrem Storchenmann in ihrem Nest in Bokholt-Hanredder dem Brutgeschäft zu widmen, landete die Störchin in einem Güllebehälter. Der ansässige Landwirt reagierte blitzschnell. Er rief direkt in Sparrieshoop im Wildtier- und Artenschutzzentrum an, wo sich Stationsleiter Christian Erdmann derzeit um den abgegebenen Vogel kümmert. "Zum Glück ist Gülle leicht zu entfernen", sagt Erdmann, der sich seit 20 Jahren weltweit nach Tankerhavarien um mit Schweröl verunreinigte Vögel kümmert. Er ist darauf spezialisiert, die ohne Reinigung zum Tode verurteilten Vögel zu reinigen und ihnen damit das Leben zu retten.

Da ist es für den Vogel-Experten ein Leichtes, die missliche Lage der im Güllebecken gestrandeten Storchendame in den Griff zu bekommen. "Jetzt darf sie sich erst einmal richtig sattfressen und danach kann die Störchin gewaschen werden", sagt Erdmann. Das Storchenweibchen werde von seinem Partner inzwischen sicher gesucht und vermisst, deshalb sei es sehr wichtig, dass sie so schnell wie möglich nach Bokholt-Hanredder zurückgebracht werden könne. "Damit ihr Storchenmann sich nicht eine andere Dame sucht für das Brutgeschäft", gibt Erdmann zu bedenken.

Vielleicht hat der Strohwitwer statt nach anderweitiger Umschau in der Damenwelt vielmehr mit der Vorbereitung des Brutgeschäfts begonnen. In jedem Fall ist dem Storch nach ihrer Rückkehr eine gut genährte und blitzsaubere Partnerin gewiss. Da lohnt sich doch das warten. 

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