Elmshorn (jhf) Stau gehört in der Krückaustadt immer wieder zum Alltag. Nicht nur die Baustellen im Wedenkamp und in der Wittenberger Straße sorgen zurzeit dafür, dass Ausweichrouten überlastet sind. An zwei Kreuzungen ärgern sich Autofahrer auch über die Ampelschaltungen:
"Badewanne": Linksabbieger blockieren
In der „Badewanne“ bildet sich nicht selten ein Stau auf der Hamburger Straße. Die Verkehrsteilnehmer stehen bis zurück in den Steindamm, obwohl ihnen die Ampel an der Kreuzung Hamburger Straße/ Berliner Straße Grün zeigt. Das Problem: Geradeaus in die Reichenstraße können sie nur auf der linken Spur fahren, auf der es sich deshalb staut. Linksabbieger in die Ansgarstraße blockieren sie zudem nicht selten. Weniger los ist meist auf der rechten Spur, auf der sich aber nur einordnen darf, wer nach rechts in die Berliner Straße abbiegen will. Vor 2010 durfte der Verkehr auf beiden Spuren geradeaus fahren. Doch das gefährdete nach Ansicht der Stadt die Fußgänger, die die Berliner Straße querten. Sie hatten gleichzeitig mit dem parallel laufenden Autoverkehr Grün.
Wie sinnvoll ist der Rechtsabbieger?
Daher änderte die Stadt die Verkehrsregelung. Sie reservierte die rechte Spur für den Abbiegeverkehr und schaltete die Ampeln so, dass die Fußgänger Rot erhalten, sobald die Autos fahren dürfen. Nach Ansicht der Holsteiner Allgemeine könnte die Stadt aber mit der aktuellen Ampelschaltung auch den Rechtsabbieger für den Geradeausverkehr freigeben. Dadurch würde mehr Verkehr fließen. Die Stadt äußerte sich zu der Idee nicht.
Regelmäßig Stau in der Langelohe
Nicht nur in der „Badewanne“ kommt es immer wieder zu Staus. Der Verkehr steht auch regelmäßig in der Straße Langelohe vor der Kreuzung an der Hamburger Straße – teilweise bis zurück zum Kreisverkehr Steindamm, Köllner Chaussee, Langelohe. „Es ist schlimm geworden“, sagt ein 41-jähriger Handwerker aus Elmshorn, der anonym bleiben will. Die Situation habe sich mit der Sanierung der Hamburger Straße und der Erneuerung der Ampelanlage vor zwei Jahren verschlechtert. „Wir hatten da früher nie Stau“, sagt er.
Umbau der Kreuzung für mehr Sicherheit
Damals erhielten nach Auskunft der Stadt beide Spuren der Langelohe gleichzeitig Grün. Zusätzlich warnte ein gelbes Blinklicht die Linksabbieger vor dem Gegenverkehr aus dem Adenauerdamm, der ebenfalls Grün hatte. Mit dem Umbau der Kreuzung änderte die Stadt die Ampelschaltung: „Heutzutage wird generell versucht, dort, wo es möglich ist, die Abbiegespuren gesichert zu führen (getrennte Grünsignalisierung), sodass es zu keinen Konfliktzonen zwischen querenden Verkehren kommen kann“, erläutert Christina Schötzow, Leiterin des Amts für Tiefbau und Verkehr.
Rückstau auf dem Linksabbieger blockiert Geradeausspur
Das heißt: Während die Verkehre aus der Langelohe in den Adenauerdamm und umgekehrt Grün erhalten, haben die Linksabbieger aus der Langelohe in die Hamburger Straße Rot. Die Folge ist der Stau auf der Langelohe, denn diese ist größtenteils einspurig und fächert sich erst gut 50 Meter vor der Kreuzung auf. Daher staut sich der Verkehr vor der roten Ampel auf dem Linksabbieger oft so weit zurück, dass Autos die Geradeausspur erst dann erreichen, wenn sich die linke Spur geleert hat.
Stadt plant neue Verkehrszählung
Der 41-jährige Handwerker berichtet, dass aus dem Adenauerdamm nur wenig Gegenverkehr komme. Die Stadt will die Grünphasen bei Bedarf nachjustieren. Vor dem Umbau der Anlage ließ sie bereits eine Verkehrszählung vornehmen.
„Die Erfahrung hat nun allerdings gezeigt, dass es zu bestimmten Tageszeiten zu einem leichten Rückstau auf der Straße Langelohe kommen kann“, sagt Schötzow. Im Februar soll der Verkehr erneut gezählt werden, um die Grünzeiten bei Bedarf anzupassen.