Kreis Pinneberg/Steinburg (jhf) Die geplante Ansiedlung des Batterieherstellers Northvolt in Heide sorgt für Druck beim Gleisausbau nach Hamburg. „Eine Verbesserung der Bahnanbindung wird von Northvolt gefordert, um eine schnelle An- und Abreise der Arbeitskräfte mit dem SPNV (Schienenpersonennahverkehr, d. Red.) realisieren zu können“, teilte Harald Haase, Sprecher des Verkehrsministeriums, auf Anfrage der Holsteiner Allgemeine mit. Wie unsere Zeitung exklusiv erfuhr, treibt das Land daher die Planung der Horster Spange voran. Diese soll als zweigleisiger, elektrifizierter, etwa 16 Kilometer langer Schienenstrang entlang der Autobahn 23 zwischen Elmshorn und Itzehoe gebaut werden und als Bypass den Weg über Glückstadt abkürzen. 2021 stellte der Landesweite Nahverkehrsplan das Vorhaben ohne Termin vor. „Durch die geplante Northvolt-Ansiedlung hat das Projekt eine höhere Priorität erhalten.“

Abzweig der neuen Trasse noch unklar

Noch stehen weder die Trasse noch der Punkt fest, an dem die Spange von der Trasse Elmshorn-Neumünster abzweigen soll. Das wäre in Elmshorn, zwischen dem Bahnhof Horst und der A23 oder östlich der Autobahn möglich, so Haase. Zurzeit ermittelt das Land die Grundlagen für den Bypassbau. Danach beginnt die Vorplanung. Parallel bereitet die Deutsche Bahn den viergleisigen Ausbau der Strecke Pinneberg-Elmshorn vor. Zudem wird der Grenzweg in Horst nach dessen Ausbau die Trasse Elmshorn-Neumünster mit einer Brücke kreuzen, die Platz für drei Gleise lässt. Der Schienenstrang zwischen Elmshorn und dem Bypass soll aber zunächst zweigleisig bleiben, da in Elmshorn weiterhin Züge nach Glückstadt abzweigen werden.

Northvolt-Forderung: Verbindung Hamburg-Heide unter 60 Minuten

Eine Zugfahrt von Hamburg nach Heide dauert laut Fahrplan zwischen 1:12 Stunden und 2:03 Stunden. Northvolt wünscht sich eine Verkürzung auf unter eine Stunde. Das Land will den Zeitgewinn durch den Bypass, eine Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Heide und Tempoerhöhungen auf bis zu 160 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Leit- und Sicherungstechnik muss modernisiert werden. Von dem Bypass soll nicht nur Northvolt, sondern auch der Tourismus profitieren.