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Momo und Mimi riefen vor Hunger

Wildtierstation nimmt verwaiste Fischotterkinder auf

Die Fischotterkinder Momo und Mimi sind noch klein. Milena Schulz (links) und Lotte Knesebeck vertrauten sie Christian Erdmann vom Wildtier- und Artenschutzzentrum an. (Foto: Erdmann/Wildtier- und Artenschutzzentrum)

Klein Offenseth-Sparrieshoop (jhf) Sie riefen vor lauter Hunger. Mutterseelenallein wurden die Fischotterkinder Momo und Mimi Ende Oktober an dem Fluss Neetze bei Brietlingen im Kreis Lüneburg gefunden. Eine Gassigängerin hatte die Jungen gehört, nachdem diese auf der Suche nach Nahrung ihre Höhle verlassen hatten. Der zuständige Jäger berichtete, dass drei Tage zuvor in der Nähe ein überfahrenes Fischotterweibchen gefunden worden war – möglicherweise die Mutter.

Lange Reise für kleine Welpen

Eine nahegelegene Hilfe war nicht greifbar. Das Otterzentrum Hankensbüttel, ungefähr 60 Kilometer südlich von Lüneburg, nimmt seit einigen Jahren keine Otterwaisen mehr auf und verweist stattdessen an das Wildtier- und Artenschutzzentrum Klein Offenseth-Sparrieshoop. Dieses liegt gut 90 Kilometer von Lüneburg entfernt, aber auf dessen Areal gibt es drei Fischottergehege. Ein viertes mit Teich wird geplant.

Sie brauchen auch nachts Milch

Leiter Christian Erdmann griff aber zunächst auf ein Netzwerk zurück. Falknerin Frau Lotte Knesebeck und Frau Milena Schulz nahmen die Otterwelpen schnell in Obhut nehmen und pflegten sie in Absprache mit dem Wildtier- und Artenschutzzentrum zehn Tage rund um die Uhr. „Ich bin sehr dankbar für die tatkräftige Unterstützung“, berichtete Erdmann. Das nächtliche Milchgeben sei sehr kraftraubend.

Tränen beim Abschied

Am Montag zogen die Kleinen in die Wildtierstation um. „Bei den PflegerInnen flossen Tränen zum Abschied“, berichtete Erdmann. Ein Kamerateam hielt die Stimmung sogar für einen Fischotterfilm auf arte fest. Die Otter sollen in Absprache mit der Oberen Naturschutzbehörde nach elf Monaten wieder ausgewildert werden.

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