Tornesch (jhf) „Es ist katastrophal“, sagt Gisela Hüllmann, Gründerin der Bürgerinitiative Starke Schiene. Die Regionalbahn 61, die an Werktagen um 7.20 Uhr in Tornesch hält und zum Hauptbahnhof fährt, sei meist brechend voll. „Das ist ein Viehtransport“, beklagt Hüllmann. Der Zug war 2016 auf Drängen der Bürgerinitiative als Verstärker eingesetzt worden und wird daher „Hüllmann-Express“ genannt. Später wurde er in Doppeltraktion angeboten.
Die BI-Gründerin kritisiert seit Jahren, dass der Zug seit Januar 2023 nicht mehr in Tornesch, sondern bereits in Elmshorn eingesetzt ist. „Das geht nicht mehr. Wir wollen den 7.20er wieder zurückgewinnen, sodass er ab hier und nicht ab Elmshorn fährt“, fordert Hüllmann. Zudem fahre der Zug nicht mehr in Doppeltraktion.
Als Grund habe das Land Sparzwänge angeführt. „Die müssen immer sparen, aber sie sparen am verkehrten Ende“, kritisiert Hüllmann. Die Fahrgäste müssen zur Arbeit oder zur Uni. „Wenn die Türen geschlossen sind und du nicht mehr reinkommst, dann ist das schlimm. Die Westküste wird von der Deutschen Bahn immer mehr an die Wand geschoben. Das machen wir nicht mehr mit.“ Immerhin habe der HVV wieder seine Ticketpreise erhöht.
Bauamtsleiter Sven Reinhold stellt noch einen weiteren Mangel fest. Er wohnt in Elmshorn und arbeitet im Tornescher Rathaus. Bei gutem Wetter fährt er mit dem Rad. „Aber wenn ich bei schlechtem Wetter oder im Winter fahre, kommt es immer zu Verspätungen.“