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Riesige Schildkröte tot aufgefunden

Wildtierexperte kritisiert Reptilienbörse

Stationsleiter Christian Erdmann mit der afrikanischen Sprornschildkröte. Woran das tot aufgefundene Tier gestorben ist, ist unklar. (Foto: Wildtierstation Sparrieshoop)

Kreis Pinneberg (rs) Trauriger Fund in Ellerbek: Beim Gassigehen mit dem Hund fand eine Bürgerin am Donnerstag, 19. Oktober, eine große Landschildkröte. Sie  verständigte den Pinneberger Tierschutzverein. Dieser barg das schwere Tier und brachte es in das Wildtier- und Artenschutzzentrum nach Sparrieshoop. 

Dort konnte Stationsleiter Christian Erdmann nur noch den Tod der fasst 20 Kilogramm schweren afrikanischen Spornschildkröte feststellen.  Ob das wärmebedürftige  Tier draußen verstorben ist oder tot „entsorgt“ wurde, ist unklar.  Die derzeitigen Außentemperaturen bedeuten jedenfalls den Tod für die in Afrika lebende Schildkrötenart. Denn diese macht keinen Winterschlaf wie die bekannten Griechischen Landschildkröten.  

Für Erdmann sind solche exotischen ausgesetzten Tiere keine Seltenheit. Durch die erhöhten Energiekosten entledigten sich Halter ihrer aufwendigen exotischen Haustiere, so Erdmann. Der Anschaffungspreis der Tiere sei meist so gering, dass ein Aussetzen und der damit verbundene Tod der Tiere in Kauf genommen werde. 

Gerade erst besuchte Erdmann mit dem TV-Sender Kabel 1 die Reptilienbörse in Hamm in Nordrhein-Westfalen.  Auf dieser Exotenbörse ist es Erdmann zufolge möglich, sich von völlig unerfahrenen Händlern, die nicht einmal Deutsch sprächen, alle möglichen Reptilien zu kaufen. „Alles zu Schleuderpreisen“, so Erdmann. 

Einige Auflagen, die für diese Börse von Ordnungs-und Veterinäramt festgelegt wurden, seien nicht eingehalten worden. All dies sei dokumentiert worden, so der Leiter der Wildtierstation in Sparrieshoop.   Nach Rückfrage beim Amt seien diese Missstände bestritten worden. Erdmann ist empört und stocksauer:  „Uns veranlassen diese Umstände, eine weitere kostenintensive Aufnahme von solchen Exoten zu überdenken.“ 

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